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Oil Markets Monthly

27.08.2010  |  Sintje Diek (HSH Nordbank)
Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise sind auf Monatssicht unter dem Strich rückläufig gewesen. Allerdings wurde die Marke von 70 USD/Barrel weiterhin nicht nach unten durchbrochen. Doch Preise oberhalb der 80 USD/Barrel scheinen ebenfalls derzeit nicht in Sichtweite zu sein, denn die Sorgen um ein Double Dip in den USA bzw. eine weltweite Konjunkturabschwächung belasten. Die US-Konjunkturindikatoren haben ihre negative Entwicklung in den letzten Wochen fortgesetzt und bringen damit die Ölpreise unter Druck.

Trotz des zuletzt zu beobachtenden nochmaligen Rückgangs der Ölpreise rechnen wir in den nächsten Monaten per saldo mit einer leichten Aufwärtstendenz. Zwar sollte die Volatilität angesichts der derzeit auf den Märkten herrschenden Unsicherheit hoch bleiben, und erneute Rücksetzer sind nicht ausgeschlossen, aber insgesamt dürften die Ölpreise bis zum Jahresende auf 80 USD/Barrel zulegen. Dafür spricht zum einen die sich weiter erholende Ölnachfrage, auch wenn der Anteil der OECD-Länder daran angesichts der zähen konjunkturellen Erholung praktisch nicht vorhanden ist. Der Nachfragezuwachs ist mehrheitlich auf China sowie die anderen asiatischen Länder (siehe “Weitere Informationen“) zurückzuführen.

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Auch im nächsten Jahr sollte sich der Ölpreisanstieg fortsetzen, doch mit 95 USD/Barrel zum Jahresende erwarten wir eine vergleichsweise verhaltene Aufwärtsbewegung. Die konjunkturelle Erholung verläuft schleppend, und die zum Teil schwerwiegenden strukturellen Probleme der Länder weltweit sollten stärker in den Fokus rücken, was das Wachstum weiter bremst und den Ölpreisanstieg begrenzt. Allerdings rechnen wir nicht mit einem Rückfall in die Rezession für die USA; dies würde die Weltwirtschaft stark in Mitleidenschaft ziehen und die Ölpreise erneut ins Taumeln bringen. Die hohe Risikoaversion der internationalen Anleger aufgrund der Unsicherheit in Bezug auf die weitere konjunkturelle Entwicklung macht den Ölmarkt aktuell als Anlageklasse weniger interessant. Das dürfte sich jedoch über die kommenden Quartale allmählich ändern.

Das Ölangebot sollte im nächsten Jahr noch kaum restriktiv wirken; zwar könnten sich die derzeit sehr hohen Lagerbestände allmählich etwas abbauen, sie dürften aber hoch bleiben. Zudem sollten sowohl die OPEC als auch die Nicht-OPEC-Länder ihr Angebot aufgrund der zu erwartenden Nachfragesteigerung ausweiten. Erst mit weiter zunehmender Ölnachfrage in den Jahren ab 2012 dürfte das Ölangebot wieder ein größeres Thema werden, und längerfristige Angebotsängste sollten mehr Raum einnehmen. Vor allem die OECD-Länder sind nur noch zu kaum wahrnehmbaren Produktionserhöhungen fähig, so dass die OPEC ein immer stärkeres Gewicht erlangen dürfte.

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