DJUBS Getreide auf dem höchsten Stand seit Januar


In der vergangenen Woche dominierten quer durch alle Segmente die Kursgewinne. Hafer und Weizen führten die Rangliste mit Ergebnissen von ca. 7% an. Aber auch Sojabohnen (gut 5%) und Mais (3%) erholten sich deutlich. Softs tendierten behauptet oder knapp behauptet - ein Verlust von 0,9% im Baumwolle-Future kann als sehr moderate Entwicklung für das Schlusslicht des Sektors eingestuft werden. Schaut man auf den jüngsten COT-Report, so passen halbierte Weizen-Future Shorts und eine Drehung von knapp 20.000 Mais Shorts in über 40.000 Mais Longs (“managed money“, alles saldiert) ebenso perfekt ins Bild wie ein Abbau der Longs um ca. 25 % im Baumwolle-Future. Bei Sojabohnen wurde eine kleine Longposition in eine kleine Shortposition gedreht, aber der bullishe Startschuss des Futures fiel auch erst am Dienstag und am gleichen Tag endete auch schon die Betrachtungsperiode des COT-Reports.

USDA reduziert Erwartung zu Lagerbeständen
Nach dem ersten eher preistreibenden Quartalsbericht seit Jahren folgten im jüngsten Monatsbericht am Freitag entweder neutrale oder nochmals leicht belastende Nachrichten für die globale Angebotsseite. Die weltweite Getreideproduktion wird gegenüber Juni um ca. 20 Mio. Tonnen bzw. knapp ein Prozent abwärts revidiert. Die global erwarteten Vorräte werden allerdings auch um ca. 18 Mio. Tonnen gekürzt, was dann schon knapp 4% der Gesamtmenge entspricht. Auf nationaler (US) Ebene sieht das Bild jedoch etwas anders aus: Die Weizenproduktion wurde z.B. um ca. 4 Mio. Tonnen bzw. gut 7%, der entsprechende Lagerendbestand um gut 10% angehoben. Der Weizen-Future pausierte nach sechstägiger Rallye am Freitag dann auch erst einmal. Für Mais sinken die Erwartungen bezüglich Produktion und Lagerbestand sowohl auf globaler als auch nationaler Ebene marginal. Der Future konsolidiert auf hohem Niveau.

Kakao Futures kaum angenähert
In der vergangenen Woche berichteten wir leider etwas missverständlich von der Beschwerde 16 europäischer Unternehmen bei der LIFFE über extreme Spekulation und mangelnde Transparenz - sie betrafen den Kakao-Future. Rechnet man den Kurs von GBP in USD um und vergleicht ihn mit der Kursentwicklung des Kakao Futures an der ICE, so fällt auf, dass der Londoner Kontrakt seit Mitte Mai erhebliche Outperformance zeigt, die deutlich über den Abweichungen der vergangenen Jahre liegt (rote Linie im Chart).

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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