Kaffee springt an langfristigen Widerstand
22.06.2010 | Manfred Wolter (LBBW)
• Vor ca. einem Monat erwarteten wir ein baldiges Ende der Seitwärtsbewegung, steigende Dynamik bei Verlassen der Range zwischen knapp 130 USc und gut 137 USc und sahen leichte Vorteile für einen Ausgang auf der Oberseite. Die Ereignisse seit dem letzten Donnerstag (über 16% Gewinn im Closevergleich dreier Handelstage) lagen dann aber doch deutlich jenseits der Erwartungen. Das erreichte Niveau bei knapp 162 USc zwingt zu einem erheblich längeren Abbildungszeitraum, denn hier verläuft ein Kreuzwiderstand aus langfristigen Trendlinien seit 2001 (Diagonale) bzw. 1982 (Horizontale).• Die vorliegende Dynamik lässt sich - unabhängig davon, ob hier gerade ein Squeeze stattfindet - nur ein paar Tage durchhalten und es ist fraglich, ob die Orderlage reicht, derart massiven Marken herauszunehmen. Gelingt es, das Top des Jahres 2008 bei knapp 170 USc zu überwinden, wäre charttechnisch der Weg bis über 200 USc geöffnet.
• Auf der anderen Seite muss bei einem Scheitern an der Marke bei knapp 162 USc mit einem schnellen Zusammenbruch bis in die Nähe des Januar Hochs (ca.
147 USc) gerechnet werden. Der tägliche Umsatz hat sich seit Montag gegenüber dem Freitag bereits halbiert.
• Fazit: Wir favorisieren eine Kurskorrektur, aber die höchste bullishe Dynamik seit dem Februar 2008 verdient insbesondere ohne bekannte exogene "Schocks" als Auslöser Respekt und vorsichtigen Umgang mit antizyklischen Positionen. In direkter Nähe vitaler und langfristiger Trendlinien bietet sich jedoch mindestens ein Teilabbau von Trading Longs an. Sollten die bereits nachgebenden Umsätze auf die richtige Spur führen, so würden wir mit neuen Shorts wenigstens ein schwächeres Close abwarten und mit Stop arbeiten.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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