USDA reduziert Prognosen zu den Maisvorräten


Für die vergangene Woche belegen die Agrartitel alle vorderen Plätze auf der Performance Hitliste. Der Hafer Future an der CBOT sticht mit +17% alles andere aus, nachdem Shorteindeckungen von Fonds für massive Kurssteigerungen gesorgt hatten. Aber auch Robusta in London (drohende Lieferengpässe sorgen für 16,5%) und Arabica in New York (7,9%), Zucker (8,5%) und Baumwolle (5,9%) springen heftig an. Nur Kakao an der LIFFE landete mit knapp 4% im Minus und damit auf dem letzten Platz.
Heftige Verschiebungen fanden laut COT-Report bei den Mais Futures an der CBOT statt, denn die Großinvestoren haben ihre saldierte Longposition (bei steigendem Open Interest) praktisch vollständig veräußerst (Kürzung von 51.350 auf 1.363 Kontrakte). Dieser Druck sorgte zum Wochenbeginn für eine Delle im Chart, aber per Wochenschluss notierte der Kurs wieder über der Unterstützung im bisherigen Jahresverlauf bei gut 340 USc.

USDA kappt erwartete Lagerendbestände
Am Donnerstag veröffentlichte die USDA ihren jüngsten Monatsreport. Die deutlichste, durch Bio-Kraftstoff getriebene Änderung, betraf den erwarteten US Lagerendbestand von Mais: Im laufenden Erntejahr wird er nach 1,738 Mrd. Scheffel (Mai) mit 1,603 Mrd. Scheffel und damit über 100 Mio. Scheffel unter dem Durchschnitt der Analystenschätzungen prognostiziert. Für das kommende Erntejahr 2010/2011 fällt die Revision mit 1,573 Mrd. Scheffel nach 1,818 Mrd. Scheffel statt erwarteter 1,806 Mrd. Scheffel noch deutlicher aus. Die anziehenden Notierungen bis zum Wochenende konnten den Weizenpreis ebenfalls beflügeln, obwohl die entsprechenden USDA Daten leicht über dem Marktkonsens lagen. Insgesamt wurden die Daten für 2010/2011 in vielen Fällen gegenüber dem letzten Report leicht reduziert, ohne damit ein weiteres gutes Erntejahr aus globaler Getreideperspektive in Frage zu stellen.

Baumwoll-Vorräte sollen weiter schmelzen
Bei Baumwolle reichen die reduzierten Produktionskapazitäten immer noch nicht, um mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten. Die "stocks-to-use"-Ratio soll laut USDA in den USA im kommenden Erntejahr auf 17% und damit das niedrigste Niveau seit 1995/96 fallen. Auf globaler Ebene soll mit knapp 50 Mio. bales bzw. 42% der tiefste Stand seit 1994/95 erreicht sein.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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