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Edelmetalle Aktuell

24.07.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Platin

Wie alle Metalle musste das Platin zu Beginn des Berichtszeitraumes Verluste hinnehmen. Die Notierung sank zutiefst auf 1.085 $ und unterbot damit sogar noch einmal leicht den Tiefstkurs der vorhergehenden Periode. Die positive Entwicklung bei den anderen Rohstoffen im allgemeinen und den anderen Edelmetallen im besonderen ließen dann anschließend aber keinen Raum für weitere noch massivere Kursverluste.

Im Gegenteil, innerhalb von nur zehn Tagen legte die Notierung vor allem aufgrund spekulativer Käufe zeitweise um über 100 $ zu. Nachdem das Gold aber nicht mehr weiter zulegen konnte und sich in die jüngsten eher positiven Kommentare zur Entwicklung der Weltwirtschaft auch wieder ein paar kritische Stimmen zu Wort meldeten, stellte sich die Marke von 1.200 $ am Ende als unüberwindliche Hürde heraus. Zuletzt lag das Metall zwischen 1.170 $ und 1.190 $ je Unze

Charttechnisch sieht nun alles nach einer Seitwärtsbewegung in einem breiten Kanal zwischen 1.050 $ und 1.300 $ aus. Was die nächste größere Bewegung des Platinpreises angeht, hängt weiter viel von den anderen Edelmetallen ab, zunehmend verweisen Marktbeobachter aber auch auf hausgemachte Gründe, die den Preis unabhängig von der Kursentwicklung bei Gold & Co. unter Druck bringen könnten. So haben zuletzt die in diesem Frühjahr so wichtigen Platinimporte nach China deutlich nachgelassen; die Nachfrage nach ETFs ist nur verhalten und es gab zuletzt immer umfangreichere Metallexporte aus den Autoländern USA, Japan und Deutschland in die Schweiz. Offenbar handelt es sich hier um in Barren umgearbeiteten Platinschwamm, der von der Autoindustrie mangels Nachfrage nicht abgenommen wird und deshalb in den loco-Zürich-Kreislauf eingeschleust wird.

Aus der Minenindustrie gab es Neuigkeiten zum Stand der Reparaturarbeiten an dem Ofen von Lonmin und zu einem Unfall in einer Mine von Impala Platinum, bei dem neun Arbeiter ums Leben kamen und der zur Schließung von drei Schächten führte.


Palladium

Das nach Silber und Ruthenium drittgünstigste Edelmetall hat weiterhin eine treue Fangemeinde, die zur Zeit vor allem in Form von ETFs investiert und die in dem jüngsten, vor allem charttechnisch begründeten Abwärtstrend nichts anderes als eine gute Kaufgelegenheit gesehen hat. Seinen Boden fand der Kursverlust am Montag der vergangenen Woche bei einem Preis von 225,50 $ je Unze.

Neben der Charttechnik stand auf der Negativseite auch, dass es auf vielen wichtigen Automärkten noch immer Schwierigkeiten gibt und - das allerdings schon seit Jahren - dass Russland noch über erhebliche staatliche Vorräte verfügt, die noch verkauft werden müssen. Alle drei Gründe hinderten Anleger nicht daran, sich dem Metall wieder zuzuwenden. Vielleicht überwog dabei auch einfach die mehr und mehr positiv bewertete Wirtschaftsentwicklung in den USA, die zu Käufen reizte. Im Verlauf dieser Woche kratzte das Metall dann schon wieder an der Marke von 260 $ je Unze, damit übertraf es sogar den Höchstkurs des letzten Berichtszeitraumes leicht.

Selbst wenn es in den nächsten Monaten in Teilen Europas und in China wegen des Auslaufens div. Abwrackprämien noch einmal zu einer Abschwächung der Autoverkaufszahlen kommen sollte, dürfte das Palladium darunter nicht dramatisch zu leiden haben. Das gilt auch für den Fall, dass der Platinpreis im weiteren Jahresverlauf noch einmal fallen sollte, was dann sicher auch am Palladiumpreis nicht ganz spurlos vorübergehen könnte.

Was das Palladium angeht, empfehlen wir Firmenkunden, Rückschläge z.B. in die Region unterhalb von 220 $ je Unze, für den Abschluss von Termingeschäften zur preislichen Absicherung ihres 2010er Bedarfs zu nutzen.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Auch bei den "kleinen" Platinmetallen gab es in den letzten Tagen keine gravierende Trendwende, weder was die Aktivität der Marktteilnehmer, noch die Volatilität der Preise angeht. Immerhin gab es aber in den letzten 48 Stunden beim Rhodium wieder etwas mehr Nachfrage und das sowohl aus Asien, wie auch aus Europa.

Dabei beschränkte sich das Kaufinteresse nicht nur auf industrielle Endverbraucher, auch institutionelle Anleger investierten angesichts einer möglichen Erholung der Weltwirtschaft wieder Geld in das teuerste aller Edelmetalle. Private Anleger haben es mit einem Engagement in diesem Markt allerdings schwer, da es wie bei Ruthenium und Iridium auch keine physischen Produkte wie Barren oder Münzen gibt. Alle drei Metalle werden nämlich international üblicherweise in Form von Pulver gehandelt. Hinzu kommt, dass die Spannen in der Regel sehr breit und die Märkte oft sehr illiquide sind.

Die erwähnte leichte Nachfragebelebung beim Rhodium hat den Preis immerhin in Richtung der Marke von 1.500 $ je Unze steigen lassen, von einer Panik kann aber angesichts des am Ende bescheidenen Anstiegs von gerade einmal 50 $ im Vergleich zum letzten Berichtstag keine Rede sein.

Ruthenium liegt im Vergleich zur vorletzten Woche weiterhin bei 70 $ - 100 $ je Unze, Iridium unverändert bei 400 $ - 450 $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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