Johnson Matthey veröffentlicht den “Platinum 2009“


Laut dem heute von Johnson Matthey veröffentlichten Bericht “PLATINUM 2009“, fiel die weltweite Nachfrage nach Platin 2008 um 5,0 Prozent auf 197,4 Tonnen. Der Rückgang der Fahrzeugproduktion in Nordamerika und Europa verringerte die Nachfrage nach Fahrzeugkatalysatoren. Die Industrienachfrage wurde auch durch die zunehmende Schwäche der Weltwirtschaft beeinflusst und ging leicht zurück. Der Preisrückgang für Platin belebte jedoch in der zweiten Jahreshälfte die Nachfrage durch Schmuckhersteller und durch die Realinvestitionssektoren. Die Platinversorgung fiel im letzten Jahr hauptsächlich aufgrund eines schwierigen Betriebsumfelds in Südafrika um 9,5 Prozent auf 185,7. Ingesamt wies der Platinmarkt ein Defizit von 11,7 Tonnen auf.
Platinangebot geht aufgrund Problemen in südafrikanischen Bergwerken zurück
Die weltweiten Platinlieferungen sanken 2008 um 19,6 Tonnen auf insgesamt 185,7 Tonnen. Südafrikanische Verkäufe des Metalls fielen um 16,8 Tonnen auf 140,9 Tonnen, da eine Reihe von Problemen wie Stromausfälle, schlechtes Wetter, Schliessungen aus Sicherheitsgründen, Schmelzhüttenstilllegungen und ein Mangel an gelernten Arbeiterskräften, die Produktion negativ beeinflussten. Platinlieferungen aus Russland fielen um 3,0 Tonnen auf 25,5 Tonnen, während Verkäufe des Metalls durch andere herstellende Länder leicht anstieg.
Der Platinbedarf des Automobilsektors fällt zum ersten Mal seit 1999
Der Bruttobedarf nach Platin für Fahrzeugkatalysatoren fiel im vergangenen Jahr um 8,2 Prozent auf 118,3 Tonnen und bleibt schwach. Obwohl die Verwendung von platinhaltigen Filtern bei Dieselfahrzeugen gestiegen war, haben europäische Automobilhersteller ihren Platinkauf zur Verwendung in Katalysatoren aufgrund geringerer Nutzfahrzeugproduktion reduziert. Die Verwendung von Platin in Nordamerika fiel ebenfalls und reflektierte geringere Fahrzeugherstellung und beständige Versuche, verbleibendes Platin bei Benzinkatalysatorzusammensetzungen durch Palladium zu ersetzen.
Die Nachfrage durch die Schmuckbranche verbessert sich in der zweiten Jahreshälfte, da der Preis für Platin sinkt
Das weltweite Schmuckherstellungsvolumen ging Anfang 2008 aufgrund des hohen Platinpreises zurück, erholte sich aber später im Jahr in Japan und China wieder als der Preis fiel. Die Menge der gebrauchten Schmuckstücke, die in Asien wiederverwertet wurde, war zu Beginn des Jahres sehr hoch, fiel jedoch stark, als die fallenden Preise die Profitmargen der Wiederverwerter drückten und Einzelpersonen davon abhielten, gebrauchte Schmuckstücke zu verkaufen. Mit einem Rückgang von nur 6,2 Prozent auf 42,5 Tonnen war der jährliche Nettobedarf daher erheblich höher als vorher erwartet. Der weltweite Nettobedarf der Realinvestitionssektoren stieg um 150 Prozent auf 13,3 Tonnen an, da japanische Investoren in der zweiten Jahreshälfte positiv auf die fallenden Metallpreise reagierten.
Platin wird voraussichtlich zwischen 950 $ und 1,350 $ gehandelt werden
Während die Platinnachfrage der Automobilindustrie und der industriellen Branchen auch in 2009 schlecht blieb, haben chinesische Käufe der Schmuckbranche und Käufe von Investoren diese Schwäche bis heute ausgeglichen. Das weltweite Platinangebot soll 2009 im Vergleich zum vergangenen Jahr geringfügig ansteigen. Johnson Matthey rechnet damit, dass Angebot und Nachfrage in 2009 besser aufeinander abgestimmt werden als in 2008 und dass der Preis für Platin sehr viel weniger sprunghaft sein wird. Jegliche Verbesserung der Wirtschaftslage könnte dafür sorgen, dass der Platinpreis innerhalb der kommenden sechs Monate auf 1,350 $ steigt. Auf jeden Fall sollte Platin einen Auftrieb durch asiatische Realankäufe und durch seine starken Langzeitgrundlagen bekommen und es wird damit gerechnet, dass es mit über 950 $ während desselben Zeitraums gehandelt werden wird.