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Die finale Inflationswelle 2009 - 2012: Palladium vor Extremhausse

24.04.2009  |  Rohstoffraketen
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Die Folgen der Kursmanipulation

Nur kurze Zeit später sickerte langsam durch, dass die globalen Palladiumvorräte weitaus größer waren, als von öffentlicher Stelle verkündet. Als immer mehr Marktteilnehmer merkten, dass sie einer gezielten Kursmanipulation auf den Leim gingen, haben sie sich von Palladium radikal verabschiedet.

Das weiße Metall ging in den Sturzflug über und schmierte von 1.140 Dollar (in 2001) auf 143,50 Dollar (= Tiefpunkt vom 18. April 2003) ab. Die Folge: Der Vertrauensverluste in die russische Produktion führte dazu, dass sich die Nachfrage größtenteils auf das Ersatzmetall Platin konzentrierte. Dazu muss man wissen, dass Platin per Mitte 2001 nur rund die Hälfte von Palladium kostete. Das hat sich mittlerweile geändert: Der heutige Palladium-Preis von 238 Dollar entspricht noch nicht einmal 20 Prozent des aktuellen Preises von Platin (derzeit 1.222 USD)!


Palladium: antizyklisch interessant!

Palladium wird nicht nur in Autokatalysatoren (59 %), sondern auch in der Zahntechnik (14 %) und im Elektroniksektor (17 %) eingesetzt. Der Rest entfällt auf die Bereiche Chemie und Schmuck (sehr geringe Anteile). Man sollte nicht vergessen, dass Platin in Punkto Reaktionsfähigkeit und Schmelzpunkt höherwertiger als Palladium einzustufen ist. Dies ist aber in den Kursen bereits mehr als ausreichend berücksichtigt. Palladium ist für den antizyklisch ausgerichteten Investor überaus interessant, da das Weißmetall derzeit noch 79 Prozent unter seinem 2001er Höchstkurs notiert (dieser lag bei 1.140 USD).


Der durchschnittliche Palladium-Gehalt in der Erdkruste ist extrem niedrig!

Aber es gibt noch viele weitere Gründe, die bei Palladium aus fundamentaler Sicht für markant steigende Notierungen sprechen. So gehört das weiße Metall zu den so genannten Platingruppenmetallen. Da all diese Rohstoffe in der Natur gemeinsam vorkommen, verfügen sie über ähnliche chemische Eigenschaften.

So ist es auch kein Wunder, dass das erheblich teurere Platin - das Preisverhältnis beträgt derzeit 1.222 zu 238 USD! - gleich bei mehreren Anwendungen durch seinen “kleinen Bruder“ ersetzt werden kann. Palladium verfügt daher allein aus diesem Grund über extremes Aufholpotenzial. Wenig bekannt ist darüber hinaus, dass der durchschnittliche Palladium-Gehalt in der Erdkruste nur knapp 5 ppb (parts per billion) beträgt. Damit ist dieses werthaltige Weißmetall so selten wie Gold!


Zusätzliche künstliche Angebotsverknappung zu erwarten!

Eine weitere potenziell hausseträchtige Entwicklung: Für die nahe Zukunft sind von Seiten Russlands Manipulationen und Unterbrechungen der russischen Palladium-Exporte zu erwarten. In diesem Zusammenhang spielt das russische Finanzministerium mit seinen noch aus Sowjetzeiten stammenden Agenturen Gokhran und Almaz eine wichtige Rolle. Bei Gokhran handelt es sich um die zentrale Verwahrstelle für staatliche Edelmetallbestände. Die Veräußerung der Bestände hingegen ist Aufgabe der zweiten Agentur, Almaz. Diese führt den gesamten russischen Edelmetallhandel mit dem Ausland durch.

Der springende Punkt: Die Behörde ist auch an der Erteilung von Ausfuhrgenehmigungen für Metalle der Platingruppe und Diamanten beteiligt, die für jede Gesellschaft mit Exportabsichten erforderlich sind. Die Kombination dieser wichtigen Zuständigkeiten bietet für die Behörden jedoch den Anreiz, die Erteilung der Genehmigungen zu verschleppen. Diese Praxis war bereits während der Palladium-Haussen 2000/2001 sowie 2006 - 2008 zu beobachten. Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung auch dieses Mal ähnlich vonstatten gehen wird.


Der Hauptgrund für massiv in die Höhe schießende Palladium-Preise: Die letzte Inflationswelle von 2009/10 bis 2012 führt zu einem neuen Sachwertzyklus

Die größte Haussetriebfeder für den Palladium-Preis sind allerdings die gewaltigen Geldmengenausweitungen der westlichen Notenbanken in Multi-Billionen-Höhe. Der in den 80er und 90er Jahren andauernde Finanzwertzyklus wird in den vor uns liegenden Jahren vollständig zerbrechen und dem neuen Sachwertzyklus Platz machen. Während Geldwerte einen langen Niedergang antreten, werden bewegliche Sachgüter wie Palladium, Uran, Gold und Silber mit gewaltigen Kurssteigerungen auf sich aufmerksam machen. Sind in diesem Jahr noch die letzten Ausläufer des brutalen deflationären Schocks zu beobachten, so dürfte es u. E. ab 2010 zu ganz massiven Inflationsschüben kommen, womit die Endphase der globalen Inflationierung eingeleitet wird (= weltweite Hyperinflation). Während sich der globale Geldberg in naher Zukunft mit dramatischer Geschwindigkeit ausweiten wird (die Notenbanken kaufen neben den Staatsanleihen mittlerweile auch andere Anleihen bzw. Bankanleihen auf), wird der weltweite Güterberg dem deutlich hinterher hinken. Bewegliche Sachgüter dürften also überproportional an Wert gewinnen. Unter diesen Sachgüter wiederum ist Palladium unser “Geheimfavorit“.


© Rohstoffraketen.de




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