CRB + GSCI: Ein neuer Bullenmarkt in Sicht?

Wie immer an dieser Stelle zuerst ein Blick auf die beiden Rohstoff Indizes. Weder im CRB noch im GSCI gab es markante Veränderungen in der abgelaufenen Woche zu verzeichnen, beide Indizes befinden sich immer noch in einer möglichen Bodenbildung, wobei es noch keine Impulse nach oben gibt. Ein Blick auf den Wochenchart des GSCI macht deutlich, dass nach dem sehr starken Einbruch der letzten Monate eine Bodenbildung auch zeitlich einiges in Anspruch nehmen muss. Ein neuer Bullenmarkt ist aktuell in keinster Weise in Sicht und sollte auch noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Rohstoff Bullen wie Jim Rogers nutzen nach eigenen Angaben die aktuellen Preise um sich weiterhin langfristig zu positionieren. Die wenigsten unsere Leser dürften allerdings über derart tiefe Taschen und die Möglichkeiten eines Jim Rogers verfügen und daher ist an den Rohstoffmärkten weiterhin übergeordnet eher ein sehr kurzfristiges und vorsichtiges Agieren bzw. komplette Zurückhaltung angesagt.

Wer unbedingt ein paar positive Dinge finden will, der findet diese natürlich auch jetzt. So bauen die Commercials in einigen Rohstoffen permanent Longpositionen auf bzw. Shortpositionen ab. In manchen Rohstoffen halten die Commercials derzeit sogar die größten Nettolongpositionen seit Jahren. So u.a. in Orange Juice, Bauholz, Reis, und Hafer. Aber, dies sind alles Nebenkriegsschauplätze und keine besonders wichtigen Märkte. Sollte Orange Juice jetzt 500% ansteigen, würde dies über die ökonomische Situation der Welt wahrscheinlich überhaupt nichts aussagen!
In den wichtigen Rohstoffen wie etwa den Getreiden bauen die Commercials zwar auch nach und nach Longpositionen auf und im Crude Oil sind die Commercials in dieser Woche auch erstmals seit Wochen wieder auf der Longseite präsent (3801 Kontrakte), aber die Höhe der Positionen ist immer noch sehr weit von den Positionsgrößen zu Beginn des letzten Rohstoffbullenmarktes entfernt. Am Beispiel Crude Oil sei dies kurz erklärt.
Vor Beginn des Bullenmarktes im Jahr 1999 besaßen die Commercials eine Rekordlongposition von ca. 95k Kontrakten. Und selbst während des Bullenmarktes, als die Preise bereits stark angestiegen waren, konnte man vor jedem größeren und nachhaltigeren Anstieg eine Positionsgröße von mindestens 55k-65k Kontrakten beobachten. Mit aktuell gerade einmal 3k Kontrakten auf der Longseite nach einem Preiseinbruch von immerhin fast 75% in der Spitze kann man keineswegs aus dem Verhalten der Commercials schließen, dass hier mehr als nur eine Bodenbildung stattfindet. Wahrscheinlich liegen in den meisten Rohstoffen die Tiefs (vorläufig?) erst einmal hinter uns, ein neuer Bullenmarkt ist aber nicht in Sicht!

Kaffee (ICE Futures)
Im Kaffee hat sich in den letzten Tagen ein möglicher doppelter Boden gebildet. In den nächsten Tagen sollte sich hier eine Entscheidung ergeben, ob dieser Boden hält, oder aber ob der Markt nach unten durchbricht. Die fundamentalen Daten sprechen eher für einen Bruch nach unten. Zuerst wäre da das saisonale Bild, welches in den kommenden 4 Wochen eher für fallende Preise spricht. Und dies sowohl in kurzfristigeren als auch längerfristigeren Betrachtungen.
