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Energieverbrauch in Deutschland: Temperatureinfluss erhöht Bedarf an Heizenergie

06.08.2008  |  AGEB

Energieverbrauch im ersten Halbjahr / Windenergie auf stabilem Niveau

Berlin/Köln - Der Energieverbrauch in Deutschland lag in den ersten sechs Monaten des Jahres 3 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Nach aktuellen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) wurden im ersten Halbjahr 2008 in Deutschland insgesamt 245,4 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (Mio. t SKE) beziehungsweise 7 192 Petajoule (PJ) an Primärenergieträgern verbraucht. Bei robustem Wirtschaftswachstum und hohen Preisen sorgte vor allem die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung für einen deutlichen Anstieg beim Verbrauch von Heizenergien.

Der Mineralölverbrauch stieg in den ersten sechs Monaten trotz drastischer Verteuerungen insgesamt um über 3 Prozent. Mit einem Zuwachs von 21 Prozent nahm der Absatz von leichtem Heizöl im Vergleich zu dem sehr warmen Vorjahreshalbjahr, als der Heizölabsatz erheblich zurückgegangen war, besonders stark zu. Der Absatz von Dieselkraftstoff verzeichnete von Januar bis Juni ein Plus von 5 Prozent und der von Flugkraftstoffen eine Steigerung von 4 Prozent. Der Bedarf fast aller anderen Mineralölprodukte war rückläufig.

Am stärksten erhöhte sich im ersten Halbjahr des laufenden Jahres der Erdgasverbrauch. Private Haushalte und Kleinverbraucher nahmen 10 Prozent mehr ab, die Industrie erhöhte ihren Bedarf um etwa 5 Prozent und in der Stromerzeugung stieg der Verbrauch um rund 12 Prozent. Insgesamt erhöhte sich der Erdgasverbrauch um 9,5 Prozent.

Der Verbrauch an Steinkohlen nahm um rund 1 Prozent ab, der von Braunkohlen sank um 2,7 Prozent. Bei beiden Energieträgern wirkten sich geringere Lieferungen an die Kraftwerke aus. Der Beitrag der Kernenergie zur Energiebilanz war in den ersten sechs Monaten stabil.

Die erneuerbaren Energien erhöhten ihren Beitrag zur Energiebilanz des ersten Halbjahres insgesamt um etwas mehr als 6 Prozent. Während die Wasserkraftwerke 8,5 Prozent mehr Strom als im Vorjahreszeitraum produzierten, lag die Windstromerzeugung auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Der Verbrauch an sonstigen Energien, darunter vor allem Holz und anderer erneuerbarer Energien, nahm um 6,6 Prozent zu. Die erneuerbaren Energien erhöhten ihren Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch Deutschlands leicht auf knapp 7 Prozent.


Bedarf an Erdgas und Mineralöl im 1. Halbjahr gestiegen

Veränderungen in Prozent - gesamt 245 Mio. t SKE

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Der Verbrauch an Primärenergieträgern stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 in Deutschland nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen um über 3 Prozent auf etwa 245 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (Mio. t SKE). Bei einem Wirtschaftswachstum von ebenfalls 3 Prozent sowie hohen Energiepreisen wurde die Verbrauchsentwicklung überwiegend durch die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung bestimmt. Der Verbrauch der Heizenergien Heizöl und Erdgas stieg kräftig an. Der Anteil der Erneuerbaren Energien wurde durch eine stärkere Nutzung der Wasserkraft und einem stabilen Beitrag der Windenergie bestimmt.

© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.





Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).