Globale Energiekrise: Uran-Bullenmarkt für Geschichtsbücher!
11.10.2021 | Uli Pfauntsch (CompanyMaker)
Millionen Menschen werden diesen Winter die Auswirkung explodierender Energiepreise erleben. In Europa schießen die Preise für Erdgas nach oben. Über das letzte Jahr sind die Gaspreise um fast 500% gestiegen und handeln nahe ihrer Rekordhochs. Überall in der Europäischen Union warnen Experten vor einer kritischen Versorgungslage im Winter und vor weiter steigenden Preisen für Strom, Gas, Öl und Sprit. Die Krise in Europa kündigt Schwierigkeiten für den Rest des Planeten an, da Regierungen aufgrund der Energieknappheit des Kontinents vor Stromausfällen und Fabrikschließungen warnen.
China mit beispiellosen Stromausfällen
China kämpft derzeit mit einem schwerwiegenden Mangel an Elektrizität, der Millionen Haushalte und Firmen trifft. Das Problem ist in Chinas nordöstlichen Industriezentren besonders gravierend - mit dem nahenden Winter sind Auswirkungen auf den Rest der Welt bereits abzusehen. Das Land ist zu mehr als der Hälfte von Kohlestrom abhängig. Mit dem Anstieg der Stromnachfrage, sind die Kohlepreise steil angestiegen.
Und da die Regierung die Preise für Elektrizität strikt kontrolliert, sind Betreiber von Kohlekraftwerken nicht bereits, im Verlust zu operieren. Viele haben daher ihren Ausstoß stattdessen drastisch reduziert. Zwischenzeitlich haben 17 Kraftwerke in Indien keinerlei Kohle mehr übrig. Binnen der nächsten acht Tage werden Dutzende weitere folgen.
Energieintensive Industrien wie die Stahlerzeugung, die Aluminiumschmelze, die Zementherstellung und die Düngemittelproduktion gehören zu den am stärksten von den Blackouts betroffenen Branchen. Chinas Kraftwerksbetreiber sind nun angehalten, ihre Beschaffungskanäle zu erweitern, "koste es, was es wolle", doch die Suche nach neuen Importquellen ist aufgrund der weltweiten Angebots-Nachfrage-Situation alles andere als einfach.
Das Risiko besteht darin, dass gute industrielle Unternehmen dichtmachen müssen, da sie aufgrund des Strommangels nicht produzieren können. Ein vertrauenswürdiger Rohstoffhändler twittert: "Magnesium- und Siliziumpreise spielen verrückt und es ist unmöglich, irgendwelche echten Mengen zu kaufen. Viele Unternehmen senden Hinweise zu Preiserhöhungen aus, begründet durch höhere Energiepreise. Endverbraucher haben keine andere Wahl, als die neuen Preise zu akzeptieren und weiterzumachen".
Die Stromausfälle in China und Indien haben Auswirkungen auf die Produktion sämtlicher Metalle. So ist der Preis für Silizium um +300 Prozent weltweit auf den höchsten Stand aller Zeiten explodiert. China ist der weltgrößte Produzent von Solarzellen. Explodierende Preise und Lieferausfälle sind absehbar. Das bedeutet, dass Solarenergie das nächste Opfer sein wird, was den Ausbau der erneuerbaren Energien verzögert und die Stromkrise zusätzlich verschärft. So viel zu den absurden Gedanken im deutschen Wahlkampf, etwa die Energiesicherheit hierzulande mit einer "Solarpflicht" auf allen Dächern sicherzustellen.
Auch die Preise für Rohöl steigen immer weiter. Brent-Öl notiert mit 80 Dollar/Barrel auf dem höchsten Stand seit drei Jahren.
Kohle machte ein spektakuläres Comeback mit einem Anstieg von +313 Prozent über die letzten 12 Monate.
Doch was sind die Ursachen für diese bedrohliche Situation? Länder sind inzwischen mehr von Erdgas abhängig als je zuvor, um Häuser und Kraftwerke zu heizen, während überstürzt versucht wird, auf Kohle zu verzichten und den Einsatz erneuerbarer Energiequellen zu steigern. Das Problem: es gibt nicht genug Erdgas, um die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie auszugleichen.
Die europäischen Lagerbestände befinden sich zu dieser Jahreszeit auf historisch niedrigen Levels. Und Lieferungen aus Russland und Norwegen waren begrenzt, da die beiden Länder mehr Erdgas für sich selbst vorhielten. Umso besorgniserregender ist, dass ruhigeres Wetter die Leistung von Windturbinen reduziert hat, während Deutschland gleichzeitig seine verbleibenden Atomkraftwerke stilllegt, was die Abhängigkeit von Erdgas zusätzlich erhöht.
Diese Krise, in der wir uns nun befinden und die sich im Winter bei kälteren Temperaturen noch verschärfen wird, ist die Folge drastischer Fehlplanungen seitens der Regierungen:
Ursachen und Konsequenzen der Energiekrise
Überstürzter Ausstieg aus fossilen, aber notwendigen Energien. Nach der Pandemie wurde es Kapitalsammelstellen wie Versicherungen, Pensionsfonds, Staatsfonds durch neue ESG-Regeln erschwert, in den Ausbau fossiler Energien zu investieren.
Mit der Folge, dass das Unterinvestment in neue Öl- und Gasproduktion zu einem Angebotsdefizit führt, dass die Preise unweigerlich steigen lässt.
Insbesondere Deutschlands Grundlastversorgung wird nach Abschaltung der verbliebenen Atommeiler eine wichtige Stütze entzogen. Strom-Rationierungen, Fabrikschließungen und Blackouts könnten drohen, sollte die Versorgung aus dem Ausland ins Stocken geraten. Stattdessen plant man mit einem Verbrenner-Verbot, der Elektrifizierung des Straßenverkehrs und einer überhasteten Umstellung der Industrie auf grünen Wasserstoff, der nur in homöopathischen Dosen erhältlich sein wird. Eine Strategie, die zum Scheitern verurteilt ist.
Der Preisanstieg hat in Europa bereits einige Hersteller von Düngemittel gezwungen, die Produktion zu reduzieren. Somit werden die Kosten für die Landwirte erhöht, was zu einer weltweiten Nahrungsmittelinflation beiträgt. In Großbritannien hat die Energiekrise bereits mehrere Anbieter aus dem Markt gedrängt.
Politiker und Versorgungsunternehmen beten für milde Temperaturen, denn es ist längst zu spät, die Versorgung zu erhöhen. Sollte tatsächlich ein kalter Winter kommen, fürchten Experten, dass nicht ausreichend Gas für alle Regionen Europas zur Verfügung steht. Das würde - neben steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen - das Leben aller berühren.
Andrang in ganz Europa für neue Kernkraftwerke
Die Welt muss die Produktion von Kohlestrom drastisch reduzieren, während gleichzeitig versucht wird, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen. Die Strompreise werden weiter explodieren und die Bevölkerung wird künftig mit dem Geldbeutel abstimmen. Kernkraft ist die einzige zuverlässige, saubere und CO2-freie Energiequelle, die rund um die Uhr und unabhängig von den Wetterbedingungen zur Verfügung steht.
Wir können nun von Tag zu Tag beobachten, dass Atomenergie mehr und mehr Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern und Medien erhält. Boris Johnson unterstützt die neue Generation von Atomreaktoren, da sich Großbritannien inmitten der Energiekrise befindet. Die Minister haben sich nun auf einen "veränderten Fokus" hin zu Atomkraft geeinigt, den der Premier als essentiell für das Erreichen des Netto-Null-Ziels für 2050 betrachtet. So plant das Land die Finanzierungsgenehmigung für eine neue Flotte von Minireaktoren, die von Rolls Royce gebaut werden. Das Unternehmen glaubt, dass die Einrichtung von mindestens 16 Kraftwerken mindestens 40.000 Jobs schaffen würde.
Auch Frankreichs Präsident Macron plant den Bau von Small Modular Reactors, (SMRs) um Großkraftwerke zu ergänzen. Neu im Club ist Italien, wo Atomenergie mit der Unterstützung für fortschrittliche Reaktoren auf der politischen Agenda zurück ist. Fakt ist: die Welt benötigt über die kommenden Jahre gigantische Mengen an Strom. Amir Adnani (Uranium Energy) sagte in einem Interview am Rande des Denver Gold Forum, dass sich die Nachfrage nach Uran in 10 Jahren verdoppeln wird! Allein China werde bis dahin mehr Atomkraft erzeugen als die USA.
Und Tesla-Chef Elon Musk sagte zur "Italian Tech Week" in Turin: "Wir sollten mehr Kernkraftwerke haben oder mindestens nicht die abschalten, die wir schon haben". Zugleich wundert sich Musk über die negative Haltung vieler Menschen gegenüber der Kernenergie.
Bedeutendste Veränderung des Energiemarkts in 100 Jahren!
Kevin Bambrough, ehemals Gründer der Uranium Participation Corp., schreibt auf Twitter: "Der Markt wird sich jahrelang als unglaublich eng erweisen, da sich die Neustarts und Neubauten immer mehr häufen. Der Übergang von Kohle zu Kernkraft für Grundlaststrom und gleichzeitig der Versuch, das Netz bis 2040 zu verdoppeln, ist die bedeutendste Veränderung des Energiemarktes seit 100 Jahren".
Und weiter: "Wir könnten leicht eine Erhöhung der Nachfrage nach #uranium um das 4- bis 6-fache bis 2040 sehen. Bei einer 6-fachen Erhöhung würden wir nur von 10% auf 30% Kernenergie umsteigen und gleichzeitig das Netz für die Versorgung von Elektrofahrzeugen verdoppeln. Ich bin in Ontario und wir sind zum Beispiel zu 58% nuklear. Sollte ein Ziel für die Welt sein!".
Die größte institutionelle Wall Street Chatgruppe, der Bear Traps Report, veröffentlichte zum Wochenbeginn einen "BUY Alert" für den North Shore Global Uranium ETF (URNM). "Zum Start der Woche kam es zu einem starken Rebound um +5,8% am Montag. Dieser Move hängt unmittelbar mit steigenden Energiepreisen zusammen. Der Wandel, um die Kohle-, Öl- und Gasproduktion zu drücken, ohne eine entsprechende Alternative zu haben, hat die Preise nach oben gepresst. Unser Punkt über die letzten Jahre war, dass westliche Regierungen KEINE andere Wahl haben, als nach Atomkraft Ausschau zu halten, wenn sie ihre ambitiösen grünen Energieziele erreichen wollen".
Fazit: Bullenmarkt für Geschichtsbücher!
Dazu sollten Sie wissen: Uranaktien zählen zu den explosivsten auf dem Planeten…, noch explosiver als Goldaktien.
Im jüngsten Uran-Bullenmarkt explodierte die Aktie von Paladin Energy um +100.000 Prozent - das entspricht einer Ver-1.000-Fachung im Preis! Zahlreiche andere Uranaktien stiegen in derselben Zeit um +5.000 Prozent und mehr an.
Doch selbst Blue-Chips liefern Monster-Anstiege, wenn sich der Uransektor aufheizt. Nehmen wir Cameco, den größten unabhängigen börsennotierten Uranproduzenten. Die Aktie kletterte über den letzten Bullenmarkt um mehr als 1.000 Prozent nach oben.
Damals kletterte der Uran-Spotpreis auf ein Rekordhoch von 140 Dollar/Pfund. Die Marktkapitalisierung des gesamten Uransektors erreichte rund 150 Milliarden Dollar (inflationsbereinigt circa 180 Milliarden Dollar). Der heutige Wert aller Uranaktien beläuft sich auf aktuell rund 35 Milliarden Dollar.
Zum Vergleich: es ist etwa der Wert, den die Aktie von GameStop erreichte, ein angeschlagener Einzelhändler für Videospiele, im Vergleich zu einer Branche, die den Rohstoff für 11 Prozent der globalen Elektrizität liefert. Heute ist der Finanzmarkt noch sehr vielversprechender als damals. Der Wert des US-Markts hat sich seit 2007 verdoppelt und der Einfluss der sozialen Medien (Reddit #wallstreetbets) ist enorm.
Ein Vergleich der weltweiten Atomreaktoren und des Uranbedarfs im Vergleich zwischen Mai 2007 und Mai 2021 zeigt folgendes Bild:
Reaktoren in Betrieb - 437 zu 443
Reaktoren im Bau - 23 zu 53
Uranbedarf - 66.529 zu 68.269 Tonnen
Spotpreis - 136 Dollar zu 40,50 Dollar/Pfund
Hinzu kommt: damals befanden sich mehrere neue Minen im Bau und es gab kein Angebotsdefizit. Im Jahr 2021 befindet sich der Markt in einem Rekord-Defizit, das über einen langen Zeitraum anhalten wird. Keine neuen Minen sind im Bau, und zwei große Uranminen (Ranger in Australien + Cominak in Niger) sind kürzlich für immer geschlossen worden.
Darüber hinaus entwickeln zahlreiche Staaten die neueste Generation der Reaktoren (SMRs) mit Hochdruck, gewähren Laufzeitverlängerungen für bestehende Reaktoren und planen den Bau zusätzlicher Atomkraftwerke, um ihre Klimaziele zu erreichen.
Damals befanden sich 23 Reaktoren im Bau, heute sind es 53. Damals befanden sich eben¬falls neue Minen mit einer Kapazität von 20 bis 30 Millionen Pfund Uran im Bau. Heute befindet sich keine einzige Mine im Bau.
Wenn wir auf das große Bild blicken, kommt das Beste erst noch. Wir befinden uns im ersten Drittel des Spiels und haben nur einen geringen Teil der Wegstrecke hinter uns. Obwohl Uran in den letzten Wochen den stärksten Anstieg der Geschichte hinlegte, befinden wir uns mit aktuell 43 Dollar/Pfund noch immer deutlich unter den Anreizpreisen von +60 Dollar/Pfund.
Doch selbst dann, wenn Uran auf 100 Dollar, 200 Dollar oder 300 Dollar ansteigt, ändert dies nicht das Geringste an den Vorlaufzeiten für neue Minen. Denn: um Uran-Entwicklungsprojekte in Produktion zu bringen, werden Jahre, teilweise Jahrzehnte benötigt. Angesichts der Geschwindigkeit, in der Sprott mit seinem Physical Uranium Trust den Spotmarkt leerfegt, wird der Preisdruck voraussichtlich länger und intensiver andauern, wie es sich die meisten vorstellen können.
Das bedeutet: wer sich kein Portfolio mit den qualitativ besten Uranaktien anlegt, wird den Bullenmarkt für die Geschichtsbücher verpassen!
© Uli Pfauntsch
www.companymaker.de
Risikohinweis und Haftung: Alle in Companymaker veröffentlichten Informationen beruhen auf Informationen und Quellen, die der Herausgeber für vertrauenswürdig und seriös erachtet. Die Informationen stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n), noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Den Ausführungen liegt zudem eigenes Research zugrunde. Für die Richtigkeit des Inhalts kann trotzdem keine Haftung übernommen werden. Gerade Nebenwerte, sowie alle börsennotierten Wertpapiere sind zum Teil erheblichen Schwankungen und Risiken unterworfen. Deshalb ist auch die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Heranziehung der Ausführungen für die eigene Anlageentscheidung möglicherweise resultieren können, kategorisch ausgeschlossen. Die Depotanteile einzelner Aktien sollten bei niedrig kapitalisierten Werten nur soviel betragen, dass auch bei einem möglichen Totalverlust das Depot nur marginal an Wert verlieren kann. Zwischen dem Abonnent und Leser von Companymaker kommt kein Beratungsvertrag zustande, da sich unsere Empfehlungen nur auf das Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers bezieht.
Hinweis gemäß § 34 WpHG: Wir weisen darauf hin, dass die CM Network GmbH, sowie Mitarbeiter der CM Network GmbH Aktien von Unternehmen, die in dieser Ausgabe erwähnt wurden halten oder halten könnten und somit ein möglicher Interessenskonflikt besteht. Zudem begrüßt und unterstützt die CM Network GmbH die journalistischen Verhaltensgrundsätze und Empfehlungen des Deutschen Presserates zur Wirtschafts- und Finanzmarktberichterstattung und wird im Rahmen der Aufsichtspflicht darauf achten, dass diese von den Autoren und Redakteuren beachtet werden.Bitte beachten Sie diesbezüglich auch das Impressum im PDF-Börsenbrief!