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Uran plus Uranaktien: Darum bin ich bullischer als jemals zuvor!

17.03.2025  |  Uli Pfauntsch (CompanyMaker)

Wir haben im Uransektor seit Beginn des Bullenmarkts vor etwa fünf Jahren, bereits mehrere Korrekturen im Bereich von -30% bis -50% erlebt. Seit dem Hoch im Mai 2024 hat die durchschnittliche Uranaktie im Sprott Junior Uranium Miners ETF in der Spitze rund -58% vom Jahreshoch verloren. Einzelne Uranaktien haben teilweise um mehr als -70% vom Hoch korrigiert.

Die durchschnittliche Uranaktie im Sprott Uranium Miners ETF notiert nun auf den Niveaus von 2021 – zu diesem Zeitpunkt handelte der langfristige Vertragspreis bei 31 Dollar je Pfund und der Spotpreis bei 34 Dollar je Pfund. Zum Vergleich: Aktuell notiert der langfristige Vertragspreis bei 80 Dollar je Pfund, der Spotpreis bei 63 Dollar je Pfund! Das zeigt den irrationalen Discount, zu dem Uranaktien in diesen Tagen gehandelt werden.

Wie ist es dazu gekommen, dass Uranwerte so extrem im Wert dezimiert werden konnten? Die Antwort ist der schnellste Wandel im US-Aktienmarkt von extremer Gier zu extremer Angst aller Zeiten!

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Der Nasdaq 100 Index hat binnen drei Wochen den stärksten VERKAUFSDRUCK ALLER ZEITEN erlebt!


Donald Trump sorgt für Kapitalvernichtung von 5 Billionen Dollar in 13 Tagen!

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Am 10. März 2025 kam es zum schlimmsten Einbruch seit 2022. Als Trump am 6. März erklärte, er "beobachte die Börse nicht", waren die ersten Anzeichen von Panik zu erkennen. Dann machte sein Interview bei Fox News am Sonntagabend deutlich, dass Trump bereit ist, einen Marktabschwung in Kauf zu nehmen, um seine politischen Ziele zu erreichen.

Zu diesen Zielen gehören die Senkung der Zinssätze, die Verringerung der Inflation und die Reduzierung des US-Handelsdefizits. Hintergrund: In 2025 müssen 9,2 Billionen Dollar Staatsschulden refinanziert werden. Der schnellste Weg, die Zinsen vor dieser kolossalen Refinanzierung zu senken, wäre eine Rezession.

Vor allem Technologieaktien wurden binnen weniger Tage von "Lieblingen" zu den "meist Gehassten". Allein die "glorreichen Sieben" verloren 3,5 Billionen Dollar an Wert. Am stärksten erwischte es die Aktie von Tesla, die sich vom Jahreshoch halbierte. Damit hat Tesla die gesamten Gewinne nach der Wahl von Trump wieder abgegeben. Auch der Kryptosektor verlor in drei Monaten -35% an Wert, was einem Verlust von -1,3 Billionen Dollar entspricht.


Rezession? Nicht im Kernenergie-Sektor!

Wir haben im März 2020, zum Hochpunkt der Corona-Krise erlebt, dass die Welt stillstand. Die Aktienmärkte crashten und es kam zu nie dagewesenen Ereignissen. So fiel der Ölpreis erstmal in der Geschichte unter null und handelte mit negativen (!) 37,63 Dollar je Barrel. Doch selbst zu dieser Zeit liefen die Kernkraftwerke auf der gesamten Welt weiter und produzierten Strom. Auch diesmal produzieren die Reaktoren weiter, und kein Arbeiter wird wegen Trump seine Schaufel für die weltweit mehr als 60 im Bau befindlichen Reaktoren wegwerfen und die Arbeit einstellen.

Im Gegenteil: Noch nie war die Ausgangslage für den Uransektor besser als heute! Wir erleben die größte Kernkraft-Renaissance seit mindestens 50 Jahren. Allein die bestehende Reaktorflotte verbraucht jährlich etwa 200 Millionen Pfund mit steigender Tendenz, während die globale Uranproduktion für dieses Jahr mit etwa 160 Millionen Pfund erwartet wird. Bis 2030 wird der Verbrauch auf circa 250 Millionen Pfund/Jahr ansteigen. Der Uranmarkt befindet sich seit mehreren Jahren in einem strukturellen Angebotsdefizit und die westlichen Versorger müssen bis 2040 etwa 2,4 Milliarden Pfund Uran sichern, um ihren Bedarf zu decken.



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Sprott Uranium Mining ETF: Zurück auf dem Niveau von 2021. Die jüngste Abwärtsbewegung waren pure Panikverkäufe im Zuge des "Trump-Crashs". Vor dem fundamentalen Hintergrund besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich Uran vom Markt abkoppelt.

Was bislang in keinen Angebots-Nachfrage-Modellen enthalten ist, ist die potenzielle Nachfrage des kommenden SMR-Booms. Die Amerikaner haben längst erkannt, dass sie ihre Grundlast-Versorgung erheblich steigern müssen, um das Rennen um die KI-Vorherrschaft mit China nicht zu verlieren. Was bislang weitgehend unterschätzt wird, ist der extreme Strombedarf, der mit dem Bau neuer Rechenzentren auf die Betreiber zukommt. So verbraucht eine KI-Suchanfrage etwa zehnmal mehr Strom als eine gewöhnliche Google-Suchanfrage.

Scott Melbye (Uranium Energy + Uranium Royalty), derzeit President der Uranium Producers of America, mit 40 Jahren Erfahrung im Uranbusiness, sagte in einem Interview zur PDAC-Rohstoffmesse in Toronto, dass die ersten Small Modular Reactors voraussichtlich 2028 in Betrieb gehen werden. Ab 2030 und darüber hinaus wird es voraussichtlich zu einem exponentiellen Wachstum im Bereich der Advanced- und Small-Modular-Reactors kommen. Darüber hinaus werden auch große Reaktoren benötigt, die in der Lage sind, den Bedarf von Rechenzentren für 3, 4 oder 5GW zu decken.

In jüngster Zeit wurden in den USA keine neuen Atomkraftwerke gebaut. Anders als China, das über die kommenden 15 Jahre jedes Jahr 10 Reaktoren baut, waren Neubauprojekte im Westen von Verzögerungen und Mehrkosten geprägt. Doch der Reaktorbauer Westinghouse, der in 2023 von Cameco und Brookfield Energy Partners übernommen wurde, hat aus seinen Erfahrungen mit dem AP1000-Reaktor gelernt und plant, die Kosten dadurch zu senken, dass große Teile der Anlage modular wie Bausätze zusammengebaut werden, ähnlich wie Flugzeuge oder U-Boote.

Trump erließ gleich an seinem ersten Tag im Amt eine Durchführungsverordnung, die Bundesbehörden anwies, Hindernisse für die Entwicklung nuklearer Energieressourcen zu beseitigen. Dieselbe Verordnung setzte jedoch alle Ausgaben im Rahmen des Inflation-Reduction Act (IRA) aus. Die Regierung prüft nun die Subventionen für Wind und Solar und wird voraussichtlich am 25. April 2025 die ein neues Programm bekanntgeben, das Atomkraft priorisiert.

Zwei Wochen nach dem Amtsantritt von Trump erklärte Energieminister Chris Wright in einer Verordnung vom 5. Februar die Kommerzialisierung "erschwinglicher und reichlich vorhandener Kernenergie" zur Priorität. "Die lange diskutierte Renaissance der Atomenergie wird endlich stattfinden. Das hat für mich persönlich, für Präsident Trump und die aktuelle Regierung Priorität", sagte Wright in einem Interview mit CNBC am 7. Februar. Wright war zuvor Vorstandsmitglied von Oklo, einem Atom-Start-up, das den Status quo der Branche durch den Einsatz von SMRs noch in diesem Jahrzehnt aufbrechen will.

Die USA werden in den kommenden Wochen ihr Ausbauprogramm für Kernkraft präsentieren – es könnte zum Game-Changer für den Uransektor werden. Donald Trump sprach vor wenigen Tagen davon, dass sich die Stromerzeugung in den USA "verdoppeln oder verdreifachen" müsse. Und die Zeit drängt: Der neue Energieminister, Chris Wright, sagte, dass die "Renaissance der Kernkraft noch in dieser Amtszeit umgesetzt" werden müsse.


Für den Hedgefonds-Berater Ocean Wall ist Uran die "überzeugendste Story" für 2025:

"Während die Renaissance der Atomenergie schon lange vor 2024 im Gange war, haben wir einen Paradigmenwechsel erlebt, insbesondere auf der Nachfrageseite, da die Welt die unverzichtbare Rolle der Atomenergie bei der Energiewende anerkennt. Dies wird durch den unersättlichen Appetit der großen Technologieunternehmen auf saubere Grundlastenergie für ihre Rechenzentren vorangetrieben. Unternehmen wie Amazon, Google, Microsoft, Oracle und zuletzt Meta haben in 2024 Milliarden für die Atomenergie zugesagt.

Wir haben auch kontinuierliche Ankündigungen zu neuen und erweiterten souveränen Atomprogrammen gesehen. Dies wurde auf der COP29 betont, als weitere acht Länder versprachen, ihre Atomkapazität bis 2050 zu verdreifachen, was die Gesamtzahl auf 31 erhöht. Länder wie China und Russland haben in diesem Jahr mehr als 20 neue Reaktoren genehmigt, während Indien an seinem Versprechen festhält, seine Atomkapazität bis Mitte der 2040er Jahre zu verzehnfachen. Allein China könnte im Laufe des nächsten Jahrzehnts weitere 100 Reaktoren genehmigen. Diese Verpflichtungen für neue Atomkraftwerke helfen auch dabei, ein eher konventionelles Problem zu lösen: die Finanzierung.



Im September drückten 14 Finanzinstitute, darunter Bank of America, Barclays, BNP Paribas, Brookfield, Citi, Goldman Sachs, Morgan Stanley und Rothschild & Co, auf der Klimawoche in New York City ihre Unterstützung für den Aufruf aus, die globale Kernenergiekapazität bis 2050 zu verdreifachen. Mit Bezug auf den Uranhandel verändern Verpflichtungen für Atomprojekte die Angebots- und Nachfragegrundlagen für Kernbrennstoffmärkte. Unser Basismodell für Angebot und Nachfrage zeigt ein kumuliertes Defizit von >400 Mio. Pfund bis 2035", so Ocean Wall.


Uranaktien-Rückgang wird zu noch höheren Preisen führen!

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Scott Melbye sagt, dass der Uranmarkt neue Minenproduktion benötigt – und zwar gestern! Doch die Turbulenzen, die wir derzeit erleben, werden in Zukunft nur zu noch höheren Preisen führen. Je niedriger die Aktienkurse und der Uranpreis, desto schwieriger wird es, neue Projekte zu finanzieren, und desto zögerlicher werden ungesicherte Produzenten sein, Uran zu verkaufen oder ihre Produktion zu steigern. Uran-Entwickler werden ihre Investment-Entscheidungen weiter verzögern und Exploration für neue Uranvorkommen findet praktisch nicht mehr statt. Wer möchte jetzt schon neue Aktien ausgeben und auf diesem Niveau verwässern? All das führt nur zu weiteren Verzögerungen und weniger verfügbarem Uran, wenn die Nachfrage anzieht.

Derzeit ist die Preisfindung am Uranmarkt weiterhin gestört. Eine bespiellose politische Unsicherheit, erzeugt von Donald Trump, hat Versorger und Investoren gelähmt. Doch alles was wir erlebt haben, vom DeepSeek-Crash, einer chinesischen Propaganda-Show, über die von Trump ins Spiel gebrachten Abrüstungspläne mit Russland und China, bis zu den Zöllen und Sanktionen, sind nur kurzfristiger Lärm, der an der langfristigen Uranthese nichts ändert.

Es ist bereits abzusehen, dass die Knappheit bei Uran eines Tages zu einer Versorgungskrise bei westlichen Versorgern führen wird. Sobald die Realität unweigerlich einsetzt und die erhofften Lieferungen in der Zukunft ausbleiben, wird sich der Markt von selbst regeln. Wie bei der "Reise nach Jerusalem" wird nicht jeder einen freien Stuhl vorfinden. Es ist bereits heute abzusehen, dass nicht jeder Versorger einen verlässlichen Uranproduzenten findet, der in der Lage ist, den künftigen Bedarf sicherzustellen. Ein verzweifelter Käufer ist bereit, jeden Preis zu zahlen. Dann könnte es zu einem beispiellosen "Uranium Squeeze" kommen, mit Uranpreisen von 150 Dollar, 200 Dollar je Pfund oder mehr.

Ähnlich wie im Bullenmarkt von 2003 bis 2007, würden sich Uranaktien im Preis vervielfachen. Im Unterschied zu damals, ist die Urannachfrage diesmal nachhaltig – gleichzeitig wird es im kommenden Jahrzehnt in Kanada (Cigar Lake + McArthur) sowie in den Uranminen von Kazatomprom zu dramatischen Produktionsrückgängen aufgrund der Erschöpfung der Ressourcen kommen.


Uranaktien absurd unterbewertet!

Was den Uransektor betrifft, haben wir in den vergangenen Tagen möglicherweise nicht nur die Kapitulation erlebt, sondern die Phase, die sich als "Verzweiflung", "Abscheu", bezeichnen lässt. Ein klares Anzeichen dafür ist, wenn erste Uranwerte auf oder unter Cash notieren. Eines dieser Unternehmen hat im Athabasca Basin mit nur 25 Metern unter der Oberfläche eine der seichtesten Entdeckungen seit mehr als 40 Jahren erzielt. Das bedeutet: Übertage-Produktion, niedrige Kosten, schnell zu entwickeln. Der springende Punkt: Die Aktie notiert nun niedriger als vor der Entdeckung. Per 19. November verfügte das Unternehmen über circa 16 Millionen CAD Cash - bewertet ist das Unternehmen aktuell mit nur noch 11,5 Millionen CAD.

Ein weiteres Uranunternehmen gibt in seiner Präsentation Cash + marktfähige Wertpapiere + Lagerbestände im Wert von 338 Millionen CAD an (Uran-Spotpreis-Basis 77 Dollar je Pfund). Das ist in etwa der Wert, zu dem das Unternehmen derzeit notiert. "Gratis" obendrauf gibt es mehr als 20 Förderbeteiligungen an Weltklasse-Uranprojekten, hauptsächlich in den USA und Kanada. Hat man noch ein paar Jahre Zeit, wird dieses Unternehmen voraussichtlich erst 10, dann 20 und sogar mehr als 30 Millionen Dollar jährlich aus seinen Förderbeteiligungen einnehmen.

Mit einer immer näher rückenden Versorgungskrise in Uran, rückt der Zeitpunkt für einen Wendepunkt immer näher!


© Uli Pfauntsch
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