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Rohstoffe: Markt nimmt Kurs auf Jahrestief!

02.06.2017  |  Frank Schallenberger (LBBW)

Performance und Indizes

Die Zwischenerholung an den Rohstoffmärkten ist seit Anfang letzter Woche offensichtlich wieder beendet. Zuletzt gaben die Preise auf breiter Front nach. Vor allem die Notierungen im Energiesektor waren nach dem OPEC-Meeting am 25. Mai deutlich rückläufig. Die gängigen Indizes sind damit seit Jahresbeginn allesamt wieder ins Minus gerutscht und notieren unweit der Anfang Mai markierten Jahrestiefs.

Die LBBW Indexfamilie hat sich jedoch in diesem Umfeld relativ gut gehalten. Der LBBW Top Ten Index hat seit Jahresanfang zwar auch leicht nachgegeben - die Abschläge halten sich jedoch in Grenzen. Hier wirkten sich vor allem die hohe Gewichtung der Edelmetalle bei gleichzeitiger Untergewichtung des Energiesektors positiv aus. Der LBBW Long/Short-Index konnte zuletzt zulegen und liegt seit Jahresbeginn sogar im Plus, was insbesondere an den Shortpositionen auf Energierohstoffe lag.

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Marktkommentar: Fed und OPEC bestimmen den Trend

Beim Öl- und beim Goldpreis bestimmen momentan zwei Institutionen den kurzfristigen Trend. So hat das Ergebnis des OPEC-Meetings die Notierungen im Energiebereich wieder deutlich abbröckeln lassen. Immerhin hatte die OPEC das für das erste Halbjahr gültige Förderabkommen um weitere 9 Monate verlängert - einige Marktteilnehmer hatten aber offensichtlich auf noch deutlichere Signale in Richtung Förderbeschränkungen gesetzt.

Angesichts der weiterhin deutlich zunehmendes US-Ölförderung (siehe Chart der Woche), die sich bereits wieder dem 2015er Hoch bei gut 9,5 Mio. Barrel pro Tag annähert, bleibt die OPEC in der Verantwortung, die Angebotsseite nicht zu stark ansteigen zu lassen.

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Beim Goldpreis richten sich die Augen dagegen auf die amerikanische Notenbank. Mit der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts an diesem Freitag dürften kurzfristig die Weichen für den Goldpreis gestellt werden. Sollte die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Zinserhöhung durch die Fed mit einem starken Arbeitsmarktbericht ansteigen, dürfte der Goldpreis zunächst nachgeben (und vice versa).

Eventuelle Rückschläge beim Goldpreis könnten sich jedoch als gute Einstiegschance erweisen. Denn die Fundamentaldaten sprechen aktuell tendenziell für weiter steigende Notierungen: Denn die Realzinsen sind unverändert niedrig und die physische Nachfrage aus Indien und China ist weiterhin sehr robust!

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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