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Commodities Weekly: Marktkommentar

07.08.2015  |  Thorsten Proettel (LBBW)

Strategie:

Der Preisrückgang der Rohstoffe lässt sich vor allem mit zwei Argumenten begründen. Erstens nehmen die Märkte einen Konjunktureinbruch in China vorweg, von dem wir derzeit nicht ausgehen. Zweitens machen sich immer mehr die schon vor Jahren angestoßenen Kapazitätsausweitungen der Förderer in einer Angebotsschwemme und einem Preiswettbewerb bemerkbar. Da nicht alle Unternehmen diesen überleben werden, dürfte mittelfristig das Angebot wieder zurückgehen und damit auch den Preisen einen Boden bieten.


Performance:

Die gängigen Benchmarks blieben auch in den vergangenen Tagen im Sinkflug. Der LBBW Long Short-Index legte dagegen zuletzt wieder leicht zu.


Energie:

Die Baisse an den Ölmärkten setzte sich auch im August bis dato fort. Selbst grundsätzlich bullische Daten wie der Rohöl-Lagerabbau in den USA führen derzeit nur zu kurzen Erholungen der Preise von WTI und Brent.


Edelmetalle:

Nach dem Preisrutsch des Goldes Mitte Juli scheint erst einmal eine gewisse Ruhe auf dem Markt einzukehren. Das Edelmetall bewegt sich unter relativ geringen Schwankungen im Bereich von etwa 1.090 USD je Feinunze. Der niedrige Preis führt zu einer Belebung der Münz- und Barrennachfrage durch Privatanleger.

Insgesamt ist das Sentiment gegenüber Gold aber weiterhin sehr negativ. Palladium fiel in dieser Woche erneut unter die Marke von 600 USD. Dagegen hielt sich der Silberpreis ähnlich wie Gold zuletzt stabil.


Basismetalle:

Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes für Juli legen den Schluss nahe, dass die Industrie etwas schwächer als erwartet in die zweite Jahreshälfte gestartet ist. Berichte, wonach Peking in Vorbereitung eines massiven Förderprogramms für Chinas Infrastruktur ist, bestärken uns in unserer Annahme, wonach sich die Metallnachfrage nach der Sommerpause sukzessive erholen sollte.

Die sich mehrenden Ausfälle in der Kupferminenförderung werden derzeit vom Markt mehr oder weniger ausgeblendet. Sie könnten jedoch dazu führen, dass sich die Schätzungen für den erwarteten Angebotsüberschuss auf dem Kupfermarkt in diesem Jahr als etwas zu hoch erweisen.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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