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Eskaliert der Syrien-Konflikt?

12.09.2013  |  Jochen Stanzl

Kommt die militärische Intervention gegen das Assad-Regime? Betrachtet man die Terminstrukturkurve des Ölpreises, dann müsste man diese Frage mit Nein beantworten. Brent-Öl-Lieferungen für Oktober kosten 111,50 USD pro Barrel, Lieferungen im Januar sind schon 3,28 USD/Barrel günstiger. Das signalisiert: An den Ölmärkten betrachtet man die Situation relativ gelassen. Offenbar rechnet man damit, dass der Konflikt bald beigelegt sein wird.

Freilich: Was an den Märkten eingepreist und erwartet wird ist nicht zwangsläufig das, was auch passieren wird. Immerhin sprechen die neuesten Entwicklungen um Syrien dafür, dass eine diplomatische Lösung zumindest angestrebt werden wird und der Ölpreis reagiert entsprechend darauf. Ist die Krise dadurch ausgestanden? Beileibe nicht.

"Ein Angriff könnte die Gewalt verstärken und eine neue Terrorismus-Welle auslösen", warnt etwa der russische Präsident Putin in einem Artikel für die "New York Times".Der Brent-Chart, der den Preisverlauf des jeweils nächstfälligen Kontraktes zeigt - im aktuellen Fall den Verlauf des Oktober-Kontrakts - befindet sich nahe eines wichtigen Widerstands, dessen Überschreiten rein technisch betrachtet weiteres Potenzial von 15% schaffen würde.

Daher sollte man eine Marke am Ölmarkt im Blick behalten: 118 USD. Lässt Brent diesen Widerstand auf Tagesschlusskurs hinter sich, sollte man die Situation um Syrien genau beobachten. Dann nämlich bereiten sich die Ölhändler auf Schlimmes vor.

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© Jochen Stanzl
Chefredakteur Rohstoff-Report.de / Godmode-Trader.de