Das Brummen des Bärenmarktes wird lauter
02.06.2012 | GoldMoney
Dieser Artikel wurde ursprünglich von GoldMoney veröffentlicht.
Die letzten 24 Stunden führten zu herben Verlusten für Aktien, Rohstoffe und den Euro. Laut Berichten zogen Anleger in den ersten drei Monaten dieses Jahres insgesamt knapp 100 Mrd. Euro von spanischen Banken ab - so viel wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1990. Die italienische Arbeitslosenquote steht nun bei über 10% und der Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi warnt davor, dass die Eurozone “nicht aufrecht zu erhalten sei”. In den USA wurde das BIP für das erste Quartal 2012 von 2,2% auf 1,9% revidiert, was ein klares Zeichen dafür ist, dass die US-Wirtschaft sich weiter verlangsamt. Gleichzeitig stiegen die Anträge auf Arbeitslosenhilfe um 13.000, obwohl befragte Ökonomen keinen Anstieg erwartet hatten.
Um das noch zu toppen zeigen heute Morgen veröffentlichte Daten, dass die industrielle Produktion in Großbritannien und der Eurozone auf Stände von Anfang 2009 zurückgefallen ist, während ähnliche Daten für China ebenfalls eine anhaltende Kontraktion aufzeigen. Öl der Sorte Brent befindet sich aktuell zum ersten Mal seit Oktober des letzten Jahres unter 100 USD pro Barrel, während der Euro auf unter 1,235 USD abgerutscht ist und es so aussieht, als sollte der Wechselkurs auf dem Weg sein, die Tiefststände von vor 2 Jahren bei 1,20 USD zu testen. Der Markt für US-Staatsanleihen ist weiter der Hauptprofiteur von dieser Flucht aus allen Risikoanlagen und die Rendite 10-jähriger Treasuries steht nun bei läppischen 1,56%. Auch der Dollar (sowie auch der Yen und andere angebliche "sichere Häfen“) konnte an Boden dazugewinnen, wodurch der Dollar Index nun bei 83,30 steht.
Mit Blick auf den Einbruch der Rohstoffe können sich Gold und Silber recht wacker halten. Gold findet weiterhin Unterstützung unterhalb von 1.550 USD und Silber scheint unter 27.50 USD ausreichend Käufer zu finden. Eric Sprott beschreibt die aktuelle Lage von Gold sehr trefflich:
“Die jüngste Entwicklung des Goldpreises ist besonders frustrierend, wenn man die anhaltend bullischen Nachfragesignale aus China betrachtet. China schrieb einen erneuten Rekord und importierte im März ganze 62,9 Tonnen Gold aus Hongkong. Die Summe der Goldimporte nach China beläuft sich zwischen Januar und März 2012 bereits auf 135,5 Tonnen, was einen Anstieg von 600% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Die Interpretation fällt nicht schwer: Während sich Investoren im Westen den Kopf darüber zerbrechen, warum der Goldpreis so niedrig steht, stocken die Chinesen ihre Edelmetallvorräte auf.”
Es ist also weiterhin eine schlaue Strategie bei Schwäche nachzukaufen.
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