Commodities Weekly: Marktkommentar
17.02.2012 | Frank Schallenberger (LBBW)
Strategie:
Die Rohstoffe erhalten momentan von mehreren Seiten Unterstützung. Seit Mitte Januar tendiert der US-Dollar wieder etwas schwächer und wirkt sich damit Preis treibend aus. Zudem brachten die jüngsten Konjunkturdaten tendenziell positive Überraschungen. Und schließlich sorgen die politischen Spannungen im Nahen Osten für höhere (insbesondere Energie-) Preise. Kurzfristig erwarten wir eine Fortsetzung des Aufwärtstrends an den Rohstoffmärkten.
Performance:
Die Rohstoffindizes zeigten sich zuletzt wenig verändert. Energielastige Indizes (wie GSCI) konnten leicht zulegen. Während Preisabschläge bei Basismetallen zu Rücksetzern (z.B. im DJUBS) führten.
Energie:
Die Ölpreise haben in den letzten Tagen weiter zugelegt. Vor allem die unverändert unsichere Situation um den Iran hat die Preise steigen lassen. Aus fundamentaler Sicht haben die Importdaten aus China für eine Überraschung gesorgt. Die Importe im Januar erreichten mit 5,5 mbpd den dritthöchsten Wert in der Monatsstatistik. Dennoch ist vor allem Brent aktuell zu hoch bewertet. Das verdeutlichen u.a. die Prognosen der IEA. Die Agentur hat die Ölnachfrageschätzung jüngst im sechsten Monat in Folge nach unten korrigiert und rechnet mittlerweile für 2012 mit einer Ölnachfrage, die sogar unter dem Wert (-0,25 mbpd) für 2011 liegen dürfte.
Edelmetalle:
Die Edelmetalle legten in dieser Woche kollektiv den Rückwärtsgang ein und verloren bis zu 2%. Am wenigsten hart traf es Gold, das weiter im Bereich von 1.720 USD seitwärts pendelt. Eine am kommenden Montag mögliche Einigung im griechischen Schuldenstreit könnte für die Märkte wie ein Befreiungsschlag wirken. Dies müsste sich jedoch nicht unbedingt negativ für den "sicheren Hafen" Gold auswirken. Denkbar sind auch vorübergehende Preissteigerungen, wenn an der Börse wieder "risk on" gespielt
wird.
Industriemetalle:
Mit einem Preisrückgang von 5-6% bei Kupfer, Aluminium und Zinn sowie 8-9% bei Nickel, Zink und Blei erhielten die Metallmärkte in der laufenden Handelswoche erstmals wieder einen größeren Dämpfer. Als Grund hierfür kann das scheinbar endlose Hin und Her in den Verhandlungen mit Griechenland angeführt werden. Eine zügige Trendwende sehen wir darin jedoch noch nicht, zumal der kommende Woche anstehende Einkaufsmanagerindex für China durchaus positive Impulse liefern könnte.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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