Commodities Weekly: Marktkommentar
20.01.2012 | Thorsten Proettel (LBBW)
Strategie:
Erfolgreiche Auktionen von europäischen Staatsanleihen sowie die wohlwollende Aufnahme der letzten Konjunkturdaten durch die Marktteilnehmer bestimmten in den letzten Tagen das Marktgeschehen. Die positive Tendenz dürfte sich fortsetzen, wenn erfolgreiche Verhandlungen zur griechischen Schuldenrestrukturierung Anlass zu mehr Zuversicht in die
Wirtschaftsentwicklung geben.
Performance:
Nach den ersten drei Handelswochen liegen die zentralen Gesamtmarktbarometer mit 0,6% (DJUBS) und 2% (S&P GSCI) vorn. Dynamisch startete auch die LBBW-Rohstoffindex-Familie, die für 2012 bereits ein Plus von 4% (Long Short), 5% (Top 10) und 7% (Ex Food) verbuchen kann.
Energie:
Während die Ölpreise zuletzt wenig volatil waren, hat US-Erdgas auch in diesem Jahr bereits wieder kräftig verloren und markiert mit einer Jahresperformance von mehr als -20% das Schlusslicht am Rohstoffmarkt. Erdgas notiert auf dem tiefsten Niveau seit 10 Jahren. Trotz einer absehbaren Rekordproduktion 2012 signalisiert die Öl/Gas Ratio mit Werten von über 40 eine starke Unterbewertung von Natural Gas.
Edelmetalle:
Im wichtigsten Goldabnehmerland Indien dürfte die Erhöhung der Importsteuer auf Edelmetalle die Nachfrage nach Gold und Silber etwas bremsen. Bislang wurden auf die Einfuhr je 10 Gramm Gold pauschal 300 Rupien erhoben. Zukünftig richtet sich die Steuer nach dem Gegenwert des Goldes und soll 2% betragen. Dies wären aktuell rund 550 Rupien.
Bei Silber erhöht sich die Steuer von bislang 1.500 Rupien je Kilogramm auf 6% des Gegenwertes. Angesichts der ohnehin schon hohen Edelmetallpreise kommt diese Fiskalmaßnahme für die Juweliere in Indien zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Allerdings dürften sich mittel- bis langfristig die Auswirkungen in Grenzen halten, wie die bisherigen Erhöhungen der Pauschalsteuer in den letzten Jahren zeigten.
Industriemetalle:
Die Erholungsrallye an den internationalen Basismetallmärkten setzte sich in den vergan-genen Tagen weiter fort. Exemplarisch hierfür ist Kupfer, das nach einem Anstieg von über 4% bei knapp 8.400 USD/t ein neues Viermonatshoch markierte. Zu dem positiven Marktsentiment trugen Berichte aus dem Reich der Mitte bei, wonach der weltgrößte Metallverbraucher die Kreditrestriktionen der heimischen Banken lockern und damit die “schwächelnde“ Konjunktur ankurbeln wolle.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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