Commodities Weekly: Marktkommentar
02.12.2011 | Thorsten Proettel (LBBW)
Strategie:
Aus Sicht der Märkte dürfte die konzertierte Aktion der großen Notenbanken an diesem Mittwoch das markanteste Ereignis der nun zu Ende gehenden Handelswoche gewesen sein. Die Zentralbanken der USA, Japans, Kanadas, Großbritanniens und die EZB haben beschlossen, die Bereitstellung von Liquidität zu verbilligen und auszuweiten. Konkret wurde der Zinssatz um 50 Basispunkte gesenkt, zu dem die Notenbanken bei der amerikanischen Zentralbank US-Dollar erhalten. Als direkte Folge haussierten die Aktienmärkte und auch die Rohstoffpreise zogen per Saldo an.
Die Probleme wurden durch die Notenbankaktion zwar nicht gelöst. Es wurde jedoch Handlungsfähigkeit demonstriert, die am Markt von der Fiskalpolitik derzeit kläglich vermisst wird. Zudem waren Gerüchte im Umlauf, wonach eine italienische und mehrere französische Großbanken aufgrund von Liquiditätsproblemen kurz vor dem Kollaps standen. Sollte dies zutreffen, dann hätten die Notenbankaktion nicht nur eine positive psychologische Wirkung entfaltet.
Von Seiten des US-amerikanischen Arbeitsmarktes kamen zuletzt auch positive Signale. Die von 9,0% auf 8,6% gefallene Arbeitslosenquote sowie der unerwartet robuste ISM-Index deuten darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft trotz aller Probleme relativ robust entwickelt und damit neben den Schwellenländern immer mehr zum Lichtblick für die Weltwirtschaft wird.
Performance:
Die wichtigen Rohstoffindizes legten in den letzten Tagen um rund 2,5 % zu. Der LBBW Top Ten Index liegt ebenfalls im Plusbereich. Der LBBW Long Short Index tendiert auf Wochensicht kaum verändert (Zusätzliche Informationen im Abschnitt “Investor’s Corner“ auf Seite 2).
Energie:
Brent und Co. konnten in den letzten Tagen zulegen. Einmal mehr stiegt WTI stärker als sein europäisches Pendant. Ein relativ starker Lageranstieg in den USA sorgte allerdings eher für bearishe Nachrichten. Ebenso wie die Tatsache, dass die Förderung in Libyen deutlich schneller als erwartet wieder in Gang kommt. Vor allem Brent scheint auf dem aktuellen Niveau weiter anfällig für Korrekturen.
Edelmetalle:
Der Goldpreis begann die Woche mit Notierungen von 1.680 USD und legte bis heute um rund 70 USD zu. Die Verteuerung des gelben Edelmetalls ging vor allem mit der Erholung an den Aktienmärkten einher (siehe Bericht auf Seite 4). Auch Silber legte zu. Während die Feinunze zu Wochenbeginn nur gut 31 USD kostete, müssen aktuell 33,25 USD bezahlt werden.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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