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Caza Gold voll im Plan - Interview mit Greg Myers, CEO & President

03.12.2011  |  Rohstoff-Spiegel

Obwohl der Goldpreis in den letzten Monaten einen weiteren starken Anstieg verzeichnete und sein Kursniveau in den letzten Wochen halten konnte, konnten 90 Prozent der Edelmetallaktien diesen Anstieg nicht nachvollziehen. Viele Anleger zogen sich schon frühzeitig aus Aktien zurück – auch aus Edelmetallaktien. Dabei ist gerade in den letzten paar Wochen ein Anstieg bei den Übernahmen im Rohstoff-Sektor zu verzeichnen. Jüngstes Beispiel: Jaguar Mining! Und auch Großinvestoren wie Eric Sprott stehen nach eigener Aussage bereit, um vermehrt in Edelmetallwerte zu investieren.

Besonders davon profitieren sollten gute Explorationswerte, die sowohl Gold als auch Silber in ihrem Portfolio haben. Einer dieser sehr aussichtsreichen Werte ist Caza Gold, ein kanadisches Unternehmen, das vom Endeavour Silver - Gründer Brad Cooke zusammen mit Geologen Legende Greg Myers ins Leben gerufen wurde und sowohl in Mexiko als auch in Nicaragua nach so genannten Elefanten-Projekten sucht. Wir sprachen mit Greg Myers über den Fortschritt, den Caza Gold in diesem Jahr verzeichnen konnte und über die Pläne, die man für ein hoffentlich besseres Rohstoff-Jahr 2012 hat.


Rohstoff-Spiegel: Greg, welche Fortschritte konnten in den vergangenen Monaten auf Ihrem mexikanischen Balleza Projekt verzeichnet werden und wie sind die Resultate zu den ersten Bohrungen ausgefallen?

Greg Myers: Auf dem Balleza Projekt wurde im Mai dieses Jahres mit den Bohrarbeiten begonnen. Wir bohrten insgesamt zwölf Löcher, die allesamt auf Goldmineralisationen stießen. Wir hatten also eine Erfolgsquote von 100 Prozent. Die kürzeste Mineralisierung, auf die wir stießen, wies 22 Meter mit einem Goldgrad von 0,4 Gramm je Tonne Gestein auf, die längste erstreckte sich über 138 Meter mit einem Goldgehalt von 0,64 Gramm Gold je Tonne Gestein. Die Durchschnittsvergradung aller zwölf Bohrlöcher betrug dabei 0,55 Gramm Gold je Tonne Gestein.

Wir testeten ein etwa 300 Meter eines insgesamt etwa 1.200 Meter langen Areals, das zuvor als primäres Bohrziel identifiziert wurde. Die durchschnittliche Mächtigkeit dieser Vererzungszone beträgt etwa 100 Meter und beginnt direkt unter der Erdoberfläche. Das bedeutet also, dass wir über eine Länge von 300 Metern eine etwa 100 Meter mächtige (tiefe) Vererzungsschicht mit einer durchschnittlichen Vererzung von 0,55 Gramm Gold je Tonne Gestein auf Balleza nachweisen konnten. Die Breite dieser Zone beträgt etwa 350 Meter, wobei die genannten 22 Meter an Mineralisierung an der Außenseite des Erzkörpers gemessen wurden.

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Unser primäres Ziel für die zweite Bohrphase ist eine Vergrößerung dieser Zone. Wir haben momentan etwa acht bis 15 Millionen Tonnen Gestein mit Goldgraden zwischen 0,45 und 0,60 Gramm je Tonne Gestein (etwa 250.000 Unzen Gold; Anmerkung der Redaktion) und müssen versuchen diese Ressourcenbasis drei bis viermal größer zu machen. Wir werden also von der aktuell bekannten Mineralisierungszone aus in alle Richtungen weiterbohren, um die Grenzen des Low-Grade-Vorkommens aufzufinden. Gleichzeitig haben wir aber bereits mehrere hochgradige Areale ausgemacht, die es ebenfalls zu untersuchen gilt. Damit wollen wir auch unsere Durchschnittsgrade erhöhen. Diese zweite Bohrphase wird voraussichtlich im März 2012 beginnen.


Rohstoff-Spiegel: Die meisten dieser Ressourcen liegen also in einer Tiefe von lediglich maximal 100 Metern?

Greg Myers: Wir haben insgesamt etwa 3.500 Meter gebohrt. Die durchschnittliche Bohrtiefe lag also bei etwa 300 Metern. Der überwiegende Teil der genannten Vererzungen lag dabei zwischen der Erdoberfläche und einer Tiefe von 120 Metern. Das bedeutet gleichzeitig, dass wir es bei Balleza mit einem niedriggradigen Vorkommen mit hoher Tonnage zu tun haben, welches sich aller Voraussicht nach mittels Übertagebau ausbeuten lassen wird. Die Ocampo Mine, die etwa 20 Kilometer entfernt liegt, besitzt Goldgrade um 0,5 Gramm je Tonne Gestein. Sollten wir in dieser Range noch etwas mehr nachweisen können, sollte Balleza durchaus wirtschaftlich abbaubar sein.


Rohstoff-Spiegel: Kommen wir zum Los Andes Projekt. Sie konnten dort drei Bohrziele ausmachen. Was führte dazu, dass man gerade diese drei Areale als potenzielle Lagerstätten identifizierte? Welche Kriterien spielten dabei eine Rolle?

Greg Myers: Los Andes ist für mich persönlich das spannendste unserer Projekte. Es sieht so aus, als könnte es wirklich richtig groß sein. Wir führten in den vergangenen Monaten ein sehr detailliertes Kartierungs- und Probenentnahmen-Programm durch. Dabei legten wir besonderes Augenmerk auf die Gesteinsstruktur, allen voran auf die Verwerfungen, durch die die vulkanischen Ausflüsse an die Oberfläche gelangen konnten.

Außerdem schauten wir uns die Verwitterungsmineralogie an. Wir hielten Ausschau nach verschiedenen Anhaftungen, nach verschiedenen Arten von Quarzen und wir schauten uns die geochemische Zusammensetzung in diesen Arealen an. Wir identifizierten mehrere große Gebiete, die augenscheinliche Gold- und Silber-Anomalien aufwiesen. Darüber hinaus fanden wir andere Metalle, die in dieser Art von System in der Regel mit Gold zusammen vorkommen. Dabei handelt es sich um Arsen, Bismut, Tellur und Selen, die wir ebenso nutzten, um die besten Bohrspots herauszufinden.

Wir haben unsere Bohrziele also auf Grund bestimmter Verwerfungsmuster und auf Grund bestimmter Typen von Verwerfungsmineralogien bestimmt. Dabei hielten wir besondere Ausschau nach so genannten Hotspots, also Stellen, an denen heißes Wasser an die Oberfläche tritt und in der Regel bestimmte Mineralien mit an die Oberfläche bringt. Und drittens hielten wir nach bestimmten Metallanomaien Ausschau. Die Bohrziele, die wir uns jetzt ausgesucht haben, sind nur drei der besten neun, die wir zunächst identifizieren konnten. Wobei jede dieser Bohrzonen jeweils etwa drei Kilometer lang ist. Entlang dieser jeweils drei Kilometer langen Trends werden wir jeweils fünf bis zehn Bohrlöcher setzen.

Als wir zu Beginn dieses Jahres mit den Arbeiten auf Los Andes begannen, dachten wir, dass wir es mit einer 12 mal 6 Kilometer großen Kernzone zu tun haben würden. Während unserer Kartographierungsarbeiten waren wir in der Lage den Fußabdruck der Verwitterung zu identifizieren, welcher etwa 16 mal 10 Kilometer misst und damit fast doppelt so groß ist wie wir ursprünglich dachten.





Es gibt drei Dinge, nach denen man sucht, wenn man Elefanten jagen will: Erstens einen großen Verwitterungs-Fußabdruck, zweitens eine gute Aufteilung an Metallen innerhalb dieses Fußabdrucks, was bei uns auf einer Fläche von mindestens 85 Quadratkilometern der Fall ist und drittens nach dort vorhandenem Gold. Wir befinden uns aktuell noch in der mittelamerikanischen Regensaison, welche in Kürze zu einem Ende kommen wird. Wir werden dann ab Ende November mehrere Straßen bauen, was uns etwa einen Monat beschäftigen wird. Wir hoffen dann letztendlich ab Anfang Januar 2012 mit den Bohrarbeiten beginnen zu können.


Rohstoff-Spiegel: Sie hatten außerdem vor, auf dem mexikanischen Santiago-Projekt zu bohren. Wie ist da der aktuelle Status?

Greg Myers: Wir hatten dort zwei Bohrziele identifiziert, die wir bebohren wollten. Eine davon ist eine hochgradige Goldzone, zu deren Erreichung wir eine Straße bauen wollten. Wir erkannten jedoch schnell, dass der Bau nahezu unmöglich war, da das Areal sehr hartes Gestein enthielt und darüber hinaus sehr abschüssig war.

Wir konnten den Straßenbau also nicht bis zu diesem Zielgebiet fertigstellen. Stattdessen bohrten wir in einem zweiten Gebiet, wo wir ein niedriggradiges Goldvorkommen vermuteten, welches ein Ausläufer der hochgradigen Vene hätte sein sollen. Allerdings konnten wir diese Vermutung bei den Bohrarbeiten nicht bestätigen. Wir konnten dort zwar Kupfer und Zink nachweisen, die Goldgrade waren aber sehr gering. Aktuell denken wir darüber nach, ob wir nochmals Geld dort ausgeben wollen oder ob wir zur Weiterentwicklung des Projekts doch lieber einen Joint Venture Partner suchen sollten.


Rohstoff-Spiegel: Wie sehen Ihre Pläne für die kommenden zwölf Monate aus?

Greg Myers: Wir planen, die zweite Phase unseres Bohrprogramms auf Balleza im März 2012 zu starten. Bis dahin werden wir weitere Kartographierungsarbeiten und Probenentnahmen durchführen, um sicherzugehen, dass wir das Bohrgerät zum bestmöglichen Zielgebiet bringen. Wir werden auf Balleza sowohl die niedriggradigen Bereiche weiter bebohren als auch einige parallel verlaufende Goldanomalien, die höhere Grade aufweisen sollten, untersuchen. Wenn wir Anfang März mit diesen Bohrarbeiten beginnen können, dann werden die ersten Ergebnisse Ende April beziehungsweise Anfang Mai 2012 vorliegen. Für Balleza ist dabei ein Explorationsbudget von 1,5 Millionen CAD vorgesehen.

Auf Los Andes werden wir etwa 2 bis 2,5 Millionen CAD für die Exploration ausgeben. Das bedeutet bis zu 10.000 Bohrmeter, die auf den drei genannten Zielgebieten eingebracht werden sollen. Darüber hinaus werden wir auch auf Los Andes unser Kartographierungs-Programm fortsetzen. Bislang wurden erst etwa 35 Prozent des gesamten Lizenzgebiets kartographisch untersucht und mittels Probenentnahmen Bohrziele identifiziert. Diese beiden Projekte werden also unsere Arbeit in 2012 bestimmen. Für beide Projekte wurden insgesamt etwa 4 Millionen CAD eingeplant, wobei wir aktuell noch 6,5 Millionen CAD Cash haben. Es ist also genügend Geld vorhanden, um uns durch die kommende Bohrsaison zu bringen.

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Rohstoff-Spiegel: Besteht die Möglichkeit, dass wir bereits im kommenden Jahr eine erste Ressourcenschätzung bekommen werden?

Greg Myers: Ja, wir werden für das Balleza Projekt einen technischen Report erstellen, sobald die zweite Phase der Bohrarbeiten abgeschlossen sein wird. Zu dieser Zeit sollten wir auch in der Lage sein, eine erste Ressourcenkalkulation zusammenzustellen. Dasselbe wollen wir auch für das Los Andes Projekt erarbeiten. Bei hochsulfidischen Projekten wie Los Andes ist es relativ aufwändig, die vorhandenen Vorkommen zu finden.

Auf Yanacocha, einer der größten Goldminen auf dem Globus, hat es 25 Jahre gedauert, bis insgesamt mehr als 35 Millionen Unzen Gold in 13 Lagerstätten nachgewiesen werden konnten. Lediglich eine dieser Erzkörper reicht bis zur Oberfläche, das heißt, man wusste vor Beginn der Bohrarbeiten nur, dass ein Erzkörper vorhanden war. Die restlichen zwölf wurden dann durch fortgeschrittene Bohrarbeiten entdeckt. Wir suchen auf Los Andes nach mehreren Nadeln im Heuhaufen. Es kann also durchaus sein, dass wir 10, 20 oder 30 Löcher bohren, bevor wir auf eine signifikante Vererzung stoßen werden.


Rohstoff-Spiegel: Was sollten potenzielle Caza Gold Aktionäre noch über das Unternehmen wissen?

Greg Myers: Wir sind auf der Suche nach weiteren Projekten. Aktuell schauen wir uns ein paar Kupfer-Gold-Projekte in Mexiko und einige weitere in Chile an. Eines der wichtigsten Dinge, die in diesem Jahr passierten, war, als wir über Los Andes hinaus weitere Gebiete Nicaraguas nach potenziellen Vorkommen absuchten. Dabei stießen wir auf eine 120 mal 40 Kilometer große Zone, die sieben weitere dieser hochsulfidischen Gold-Style-Systeme enthält. Das eigentlich Interessante daran ist, dass Los Andes nicht das größte davon ist. Wir haben in Nicaragua nun also acht verschiedene Systeme, von denen jedes ein Multi-MillionenUnzen-Deposit sein könnte. Und jedes dieser Systeme besitzt einen sehr großen Fußabdruck, was sehr ungewöhnlich ist. Wir kontrollieren in Nicaragua mittlerweile 210.000 Hektar an hochsulfidischen Lizenzgebieten, die ein hohes Ressourcenpotenzial besitzen.


Rohstoff-Spiegel: Warum sollte man nun vor allem in Caza Gold investiert sein?

Greg Myers: Wir besitzen eine große Gruppe treuer Investoren, die auch im schlechten Marktumfeld 2012 zu uns stehen, weil sie von unserer Strategie und vor allem auch von unseren Projekten in Mexiko und Nicaragua überzeugt sind. Aktuell bietet sich Investoren, die genauso denken, eine sehr gute Einstiegsmöglichkeit. Unser letztes Financing fand bei 0,50 CAD statt, wobei wir damals 8,5 Millionen CAD generieren konnten. Momentan kommen zwei Dinge zusammen: Einerseits ein extrem niedriger Aktienkurs und andererseits einige sehr signifikante News, die in Kürze anstehen. Gerade diese Kombination sollte neue Anleger überzeugen, sich in Caza Gold zu engagieren.

Dieses Interview wurde im Rohstoff-Spiegel 24/2011 veröffentlicht.


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