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Commodities Weekly: Marktkommentar

25.11.2011  |  Frank Schallenberger (LBBW)

Strategie:

Die zuletzt dürftige Nachfrage bei der Versteigerung von Bundesanleihen sowie die erneut schwachen Aktienmärkte haben in der abgelaufenen Woche auch den Trend an den Rohstoffmärkten vorgegeben. Alle wichtigen Indizes haben sich ermäßigt. Mit rund 425 Punkten hat sich der DJUBS-Spotindex wieder bis auf ca. 5 % dem Jahrestief von Anfang Oktober genähert. Die Unsicherheit wird den Märkten sicherlich bis auf weiteres erhalten bleiben. Dennoch erachten wir aufgrund des relativ niedrigen Preisniveaus bei vielen Rohstoffen eine Bodenbildung im Bereich zwischen 400 und 425 Punkten im DJUBS-Index als wahrscheinlich.


Performance
:

Für Rohstoffinvestoren brachte diese Woche kaum einen Grund zur Freude. Alle wichtigen Marktbarometer ermäßigten sich um mehr als 2 %. Immerhin konnte sich der LBBW Long Short im Bereich des Allzeithochs halten und gab nur leicht um 0,2 % nach.


Energie:

Die Ölpreise haben zuletzt rund 2 % nachgegeben. Erneut rückläufige Öllagerbestände in den USA haben die Notierungen etwas gestützt. Dennoch scheint vor allem Brent auf dem aktuellen Niveau die trüberen Konjunkturperspektiven noch nicht ausreichend eingepreist zu haben. Wir halten es für wahrscheinlich, dass Brent bis zum Jahresende in den Bereich zwischen 90 und 100 USD zurückfällt.


Edelmetalle:

Der Goldpreis wurde seinem vermeintlichen Ruf als "sicherer Hafen" in dieser Woche kaum gerecht und verbilligte sich um knapp 50 USD auf zuletzt 1.675 USD je Feinunze. Gegenwind für das gelbe Metall kam vor allem vom USD, der aufgrund der Eurokrise deutlich aufwertete. Binnen Wochenfrist sank der Wechselkurs um rund 3 Cent auf aktuell 1,3250 USD/EUR. Da beide Effekte gegenläufig sind, verbilligte sich Gold für die Europäer jedoch nicht wirklich. Die Anleger bleiben ihren Positionen auch weitgehend treu.

SPDR als führender Anbieter von Edelmetallfonds mit physischer Hinterlegung erhöhte seinen Goldbestand um 4 Tonnen. Und gemäß den Daten der US-amerikanischen Terminmarktaufsicht stieg die Netto-Long-Position der Money Manager am Goldmarkt sogar die vierte Woche in Folge. Dennoch könnte es für den Goldpreis in den kommenden Tagen weiter schwierig werden. Angesichts der für 2012 erwarteten leichten Rezession in Euroland (LBBW-Prognose: BIP -0,2 %) und der anhaltenden Unsicherheit herrscht derzeit großer Verkaufsdruck am Wertpapiermarkt. Auch Goldanlagen werden von Institutionellen liquidiert, um wenigstens in dieser Anlageklasse noch Buchgewinne realisieren zu können. Damit besteht jedoch die Chance auf günstige Einstiegspreise für Anleger, die ihre Goldquote erhöhen möchten.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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