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Commodities Weekly: Marktkommentar

11.11.2011  |  Frank Schallenberger (LBBW)

Strategie:

Die tendenziell positiven politischen Nachrichten aus Italien und Griechenland hatten an den Rohstoffmärkten zuletzt nur begrenzten Einfluss. Nach einem Anstieg von rund 10% seit Anfang Oktober dürften die Zeichen zunächst auf Konsolidierung stehen. Wir rechnen vorerst mit einer Seitwärtsbewegung beim DJUBS-Spotindex im Bereich von 450 Punkten.


Performance:

Die wichtigsten Rohstoff-Indizes haben zuletzt leicht nachgegeben. Ausnahme ist einmal mehr der GSCI-Index, der aufgrund des hohen Energieanteils von steigenden Preisen bei Öl & Co. profitiert. Seit Jahresanfang verzeichnet der GSCI ER mittlerweile sogar wieder eine leicht positive Performance (+1,4%). Auch der LBBW Long/Short-Index stieg in der letzten Woche weiter an. Bei einer Wochenbilanz von +1,0% liegt das Jahresergebnis aktuell bei erfreulichen +5,1%.


Energie:

WTI hat die Aufholjagd gegenüber Brent zuletzt weiter fortgesetzt und den Spread mit jetzt ca. 15 USD auf das niedrigste Niveau seit über vier Monaten gebracht. Fundamental fielen die jüngsten US-Lagerdaten zwar tendenziell bullish aus. Dennoch sprechen viele Faktoren zunächst noch für schwächere Preise. So kommt beispielsweise die libysche Produktion mit bereits wieder mehr als 0,5 mbpd deutlich schneller in Gang als erwartet. Auf der anderen Seite fallen die chinesischen Importe unverändert verhalten aus. Im Oktober lagen die Einfuhren mit 4,9 mbpd bereits zum fünften Mal in Folge unter der Marke von 5 mbpd.


Industriemetalle:

Das Geschehen an den Metallbörsen wurde in der laufenden Handelswoche erneut von den politischen Ereignissen rund um die Eurokrise (Regierungsumbildung in Griechenland und Italien) überschattet. In der Folge verzeichneten die Notierungen von Kupfer (-6%), Blei (-5%) und Zink (-4%) deutliche Abschläge. Wenig Beachtung fanden dagegen die jüngsten Konjunktur- und Handelsdaten aus dem Reich der Mitte, welche u.E. allesamt ein robustes Bild der Metallmärkte zeichneten.

Neben dem anhaltend hohen Wachstum von Industrieproduktion und Anlageinvestitionen sowie dem rückläufigen Inflationsdruck vermeldete der weltgrößte Verbraucher von NE-Metallen abermals einen scharfen Anstieg der Kupferimporte, welche im Oktober mit rund 384.000 t (+40% Y/Y) den höchsten Stand seit 17 Monaten erreicht haben. Die starke Nachfragedynamik in Verbindung mit der antizyklischen Lagerbewirtschaftung der chinesischen Metallhändler und –verbraucher dürfte die Weltmarktpreise von Kupfer, Aluminium und Co. trotz aller politischen und konjunkturellen Unwägbarkeiten auf absehbare Zeit nach unten absichern.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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