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Central Petroleum Ltd.: Hohes Potenzial mit Öl, Gas und Helium

06.10.2011  |  Rohstoff-Spiegel

Interview mit John Heugh - Managing Director von Central Petroleum

Central Petroleum ist ein Unternehmen, das zweifelsohne ein sehr großes Potenzial für Öl-, Gas-, Gasolin- (Kondensat) und Helium-Vorkommen besitzt. Fortlaufende Diskussionen über ein. Für und Wider der Atomkraft spielen dem Unternehmen dabei ganz klar in die Karten. Wir sprachen mit Central Petroleums Managing Director John Heugh über eben dieses Potenzial und über die Aktivitäten, die bei Central Petroleum in den kommenden Monaten anstehen.


Rohstoff-Spiegel: John, wir haben uns zuletzt im Februar dieses Jahres unterhalten. Was hat sich seitdem bei Central Petroleum getan?

John Heugh: Der wohl einschneidenste Punkt, den wir seit Februar 2011 veröffentlichten, war der Anstich eines Kerns auf Surprise-1. Die Analyse übernahm dabei ein Labor namens RPS Energy, welches uns mitteilte, dass dieser Kern uns eine Produktion in der Größenordnung zwischen 500 und 1.000 Barrel pro Tag bringen könnte. Das bedeutet gleichzeitig, dass wir jetzt zu Surprise-1 zurückkehren und den Bohrschacht bis zu seiner maximalen Tiefe verlängern werden. Danach wird es einen Strömungstest geben, der uns dann hoffentlich zu einer ersten Förderstelle bringen wird.


Rohstoff-Spiegel: Wie sieht es mit Ihren Plänen aus, sich einen Major-Partner zu suchen?

John Heugh: Wir haben bereits ein potenziell hochgradiges Farm-In-Abkommen mit einer Gruppe namens Allied Resource Partners abgeschlossen. Diese Gruppe besitzt eine exzellente finanzielle, ingenieurstechnische und Projekt-Management-Expertise. Das eigentlich Gute an diesem Deal ist, dass Allied Resource Partners jetzt sowohl finanzielle Mittel, als auch technische Partner einbringen werden, die zusammen mit uns eine 60.000 Barrel an täglicher Produktionskapazität umfassende Gasverflüssigungsanlage im Pedirka Basin entstehen lassen sollen.

Sollten Allied Resource Partners Erfolg haben und einen geeigneten Partner für uns finden, der mit uns ein derartiges Projekt verwirklichen kann, so würde die Gruppe einen kleinen Prozent satz am Gesamtprojekt erhalten. Der jeweilige Partner müsste sowohl die anstehenden Explorationsarbeiten, als auch eine bankfähige Machbarkeitsstudie und das Projektdesign für eine erste 60.000 Barrel Tageskapazität umfassende GTL-Anlage, die unterirdisch vorhandenes Gas in Flüssiggas umwandelt, übernehmen. Es handelt sich dabei um ein sehr großes Projekt mit Kapitalkosten von etwa 7,5 Milliarden AUD.

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Rohstoff-Spiegel: Welche Pläne haben Sie für kommende Explorationsarbeiten?

John Heugh: Innerhalb der vergangenen Monate haben wir ein Bohrprogramm für die kommenden 12 Monate beschlossen, welches wir jetzt auch in Angriff nehmen wollen. Wir wollen auf Surprise weiter bis in die Hauptzielzone, den Pacoota Sandstone bohren und dort dann einen Strömungstest durchführen. Danach wollen wir ein Major-Öl-Projekt innerhalb des Pedirka Basins bebohren. Dabei wird es sich entweder um das Madigan Projekt oder um Simpson East handeln, beides Projekte mit einem Potenzial von hunderten Millionen Barrel an Öl.

Zuletzt wollen wir dann noch auf Mount Kitty bohren, welches hohes Potenzial für Gas, Kondensat und Helium bietet. Darüber hinaus haben wir zwei nordamerikanische Explorations- und Bohr-Experten verpflichtet, welche einen wahren Erfahrungsschatz auf dem Gebiet der unkonventionellen Exploration und Projektentwicklung mit zu Central Petroleum bringen.

Wir haben mittlerweile verstanden, dass ein Großteil von Central Petroleums Zukunft auf dem Gebiet der Produktion von unkonventionellem Öl und Gas liegt. Diese beiden Experten besitzen mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Exploration und Bohren und waren schon in den Anfangstagen des unkonventionellen Zeitalters in Nordamerika aktiv. Und gerade davon wollen wir bei Central Petroleum profitieren.


Rohstoff-Spiegel: Im Juli dieses Jahres haben Sie die Beraterfirma Ryder Scott zur Erarbeitung von Ressourcenschätzungen engagiert. Ist das der erste Schritt hin zu einer eigenen Ressourcenschätzung?

John Heugh: Wir haben bereits in der Vergangenheit Ressourcenschätzungen für unsere unkonventionellen Lizenzgebiete abgegeben, die von DSW Petroleum angefertigt wurden. Diese Ressourcenschätzungen stammen unter anderem aus dem Southern Georgina Basin mit vier Milliarden Barrel Öl und 24 Billionen Kubikfuß an gewinnbarem Gas sowie aus dem Amadeus Basin mit einer Milliarde Barrel Öl und 18 Billionen Kubikfuß Gas. Wir haben Ryder Scott engagiert, damit sie eigene Schätzungen für unsere unkonventionellen Ressourcen erstellen. Diese so genannten Section 51/101-Reports müssen erstellt werden, bevor wir das Unternehmen an der TSX-V listen lassen können.


Rohstoff-Spiegel: Wie gestalten sich die Fortschritte mit Ihrem neuen Seismik-Programm?

John Heugh: Wir sind dabei, unsere seismischen Untersuchungen auf den Permits 105 und 107 zu vervollständigen. Wegen anhaltender Regenfälle konnten wir seit Ende letzten Jahres kein Team zu seismischen Untersuchungen rausschicken. Aktuell sind derartige Teams schwer verfügbar, weswegen wir diesen Punkt wohl erst zum Ende dieses Jahres ab schließen werden können. Sollten wir auf Surprise erfolgreich sein, so hoffen wir in dieser Region zu Beginn des kommenden Jahres ein 3D-Programm durchführen zu können.





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Rohstoff-Spiegel: Würden Sie uns bitte etwas mehr Details zu den Bohrarbeiten auf Surprise und auf Ihren Kondensat- und Helium-Projekten geben?!

John Heugh: Auf Surprise wollen wir bis zu einer Tiefe von etwa 2.700 Metern vorstoßen, dann einen Strömungstest durchführen und die Bohrung dann hoffentlich in eine konventionelle, vertikale Förderstelle umwandeln. Der weiterführende Plan ist es, mehrere Kerne zu erforschen, die oberhalb des konventionellen Reservoirs liegen. Diese enthalten zusätzliches unkonventionelles Potenzial und liegen wie gesagt oberhalb der hoch-permeablen konventionellen Quellen. Das Mount Kitty Gas-, Helium- und Kondensat-Projekt umfasst eine große Landfläche und wurde bis dato noch quasi überhaupt nicht bebohrt.

Allerdings zeigen sich mehrere Auffälligkeiten bis in eine Tiefe von etwa 2.200 Metern. Wir werden nun den erst zweiten Test in diesem riesigen Gebiet durchführen. Beim ersten Test handelte es sich um die Magee-1-Bohrung, die in 1992 gesetzt wurde und Gas, sowie Helium und Kondensat bis zur Oberfläche brachte. Wir hoffen, dass sich eine ähnliche Gaszusammensetzung auch auf unser Lizenzgebiet erstreckt. Sollte das der Fall sein, so könnten wir auf Mount Kitty durchaus Größenordnungen von zwei oder drei Billionen Kubikfuß Gas und etwa 100 Milliarden Kubikfuß Helium nachweisen.


Rohstoff-Spiegel: In unserem letzten Gespräch erwähnten Sie Pläne für ein Listing an der TSX-Venture …

John Heugh: … das ist korrekt! Wir wollen bis spätestens Anfang 2012 ein Zweitlisting (neben dem ASX-Listing) an der TSX-V durchführen. Dazu haben wir bereits einen Mandatsvertrag mit Canaccord Genuity und Cormark International, zwei der führenden kanadischen Investmenthäuser, unterzeichnet. Diese werden den Listing-Prozess managen und alle kommenden Finanzierungsrunden begleiten.

Wir konnten bereits fünf Millionen AUD in Nordamerika und Australien platzieren. Das Geld dieser institutionellen Investoren wird uns unsere kommende Bohrkampagne finanzieren. Darüber hinaus haben wir bereits einen Plan zum Verkauf von Aktien für 5,5 Millionen AUD veröffentlicht, der Ende Oktober 2011 geschlossen werden wird.


Rohstoff-Spiegel: Haben Sie Pläne für eine Ausdehnung ihres Engagements auf den europäischen Markt?

John Heugh: Auf jeden Fall! Unser Aktienbroker Patersons hat in Zusammenarbeit mit etablierten Stockbrokern regionale Büros in London und New York eröffnet. Wir haben dazu auch bereits einige Kunden von Patersons englischem Partner Northland getroffen. Dies war gleichzeitig auch der Startschuss für unser Engagement im Vereinigten Königreich und wir hoffen, dieses auch auf Kontinentaleuropa ausweitenzu können.

Darüber hinaus besitzen wir bereits eine starke Partnerschaft mit drei Investmenthäusern in Nordamerika, die auch unser TSX-V-Listing organisieren werden. Diese besitzen wiederum eine ganze Reihe von Kunden in Großbritannien und Kontinentaleuropa, sodass wir uns nun wirklich sicher sein können, in ein starkes Netzwerk eingebunden zu sein. Es ist gut möglich, dass ich um den 20. Oktober herum eine Präsentation im Rahmen einer Schiefer-Gas-Konferenz in Budapest geben werde.


Rohstoff-Spiegel: Gibt es darüber hinaus auch Pläne, in den asiatischen Markt einzusteigen?

John Heugh: Ich habe gerade erst eine Präsentation in Singapur gehalten. Dazu gehörten auch etliche Treffen mit interessierten Investoren. Darüber hinaus werde ich Anfang November eine weitere Präsentation in Hong Kong halten. Wir versuchen das Unternehmen also auch in Asien bekannter zu machen, genauso wie in Australien, Nordamerika und Europa.

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Rohstoff-Spiegel: Was könnte für (potenzielle) Aktionäre außerdem noch wichtig sein zu wissen?

John Heugh: Auf Grund der anhaltenden Schwierigkeiten in Australien überhaupt adäquate Bohrgeräte zu erhalten und wegen der hohen Mobilisierungs- und Demobilisierungskosten in ZentralAustralien treiben wir aktuell aktiv den Kauf eines eigenen Bohrgeräts voran. Dieses ist in der Lage, eine Tiefe von etwa 4.000 Metern zu erreichen, verursacht dabei aber nur etwa die Hälfte der Kosten eines vergleichbaren Bohrgeräts.

Der Vorteil eines eigenen Bohrgeräts liegt dabei auf der Hand: Wir können selbst entscheiden, wann und wo wir bohren und wann wir das Bohrgerät nicht nutzen wollen und dieses stattdessen weitervermieten. Es ist wirklich eine Herausforderung, ein adäquates Bohrgerät in Zentral-Australien genau dann zu bekommen, wenn man es benötigt und daher wäre es ein unschätzbarer Vorteil für uns, ein eigenes Bohrgerät zu besitzen.

Dieses Interview wurde im Rohstoff-Spiegel 20/2011 veröffentlicht.


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