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Gold und Lithium! - Interview mit Paul Gill - Lomiko Metals Inc.

23.02.2011  |  Rohstoff-Spiegel

Lomiko Metals richtet seinen Fokus auf strategische Partnerschaften mit Major-Bergbaugesellschaften in den Bereichen Gold und Energie. Gerade deshalb besitzt das Unternehmen auch mehrere Explorationsprojekte in direkter Nachbarschaft zu major Gold- und Lithium-Assets in Chile und British Columbia. Wir sprachen mit Lomikos President und CEO Paul Gill über die Möglichkeiten, die sich Lomiko Metals mit seinen Projekten bieten und über mögliche zukünftige Partnerschaften mit entsprechenden strategischen Partnern.


Rohstoff-Spiegel: Paul, als wir uns das letzte Mal trafen, stellte das Salar de Aguas Caliente Lithium Brine Projekt ihr Flaggschiffprojekt dar. Nun haben Sie zusätzlich noch ein Gold-Projekt in Ihrem Portfolio. Welches von beiden betrachten Sie denn aktuell als Ihr Flaggschiffprojekt?

Paul Gill: Hinsichtlich der Entwicklung unseres Salar de Aguas Caliente Projekts versuchen wir aktuell SQM zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Da SQM jedoch beschlossen hat, dieses Projekt zunächst nicht weiterentwickeln zu wollen, haben wir uns dazu entschlossen, zunächst einmal alle Arbeiten so weit einzustellen, bis wir eine Übereinkunft über ein Explorationsprogramm mit SQM abschließen können.

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Wir hatten in 2006 die Möglichkeit, das Vines Lake Gold Projekt zu akquirieren und führten damals geophysikalische Studien durch, die mehrere magnetische Anomalien aufzeigten. Fortlaufende Höchststände bei Gold und Silber und ein erst jüngst durchgeführtes Investment von China Mineral Holdings in das benachbarte Table Mountain Mine Projekt veranlassten uns dazu, die Explorationsarbeiten auf Vines Lake wieder aufzunehmen.

Beide Projekte wurden jeweils wegen zu erwartender niedriger Anlaufkosten und wegen ihres Multi-Milliarden Dollar-Potenzials ausgewählt. Jedes Projekt, das wir akquirieren, wird als Flaggschiff-Investment betrachtet, das unseren Kapitaleinsatz möglichst maximieren soll. Wir sind aktuell übrigens auf der Suche nach weiteren Projekten aus den Bereichen Lithium, Seltene Erden, Kupfer und Silber.


Rohstoff-Spiegel: Welche Fortschritte konnten während der vergangenen 12 Monate auf dem Salar de Aguas Caliente Projekt gemacht werden?

Paul Gill: Unser chilenisches Team erstellte einen internen Report zur weiteren Strategie unseres Explorationsprogramms. Darüber hinaus trafen wir uns mit lokalen Beamten und dem Minenministerium um unsere Explorationspläne zu diskutieren. Insgesamt konnten dort auf Grund eines Regierungswechsels und wegen der anhaltenden Verhandlungen mit SQM nur recht wenige Fortschritte erzielt werden.


Rohstoff-Spiegel: Warum haben Sie sich für die Akquisition des Vines Lake Gold Projekts in British Columbia entschieden?

Paul Gill: Aus der benachbarten Table Mountain Mine wurden in den vergangenen 30 Jahren 400.000 Unzen Gold aus sehr hochgradigen Venen gefördert. Zuvor produzierte man aus dieser Mine sowie den umliegenden Flussläufen noch eine weitaus höhere Menge. Die Verhältnisse sind dabei vergleichbar mit denen im so genannten White Gold District, der sich nördlich der Grenze von British Columbia und Yukon erstreckt. Geologische Strukturen machen jedoch vor keiner von der kanadischen Regierung gesetzten Grenze halt, weswegen wir die Region um Vines Lake als sehr aussichtsreich für große und hochgradige Vorkommen in der Tiefe, die von früheren Minenarbeitern nicht erreicht werden konnten, erachten.


Rohstoff-Spiegel: Würden Sie uns bitte eine kurze Übersicht über die wichtigs-ten Fakten zu Vines Lake geben?!

Paul Gill: Das wichtigste Merkmal dieses Distrikts ist die so genannte Erikson Verwerfung, die sich östlich von Vines Lake wie ein Rückgrat in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Davon ausgehend verzweigen sich in Ost-West-Richtung mehrere Venensysteme, wovon einige auch über unser Projektgebiet zu laufen scheinen. Das eigentlich Interessante am Vines Lake Projekt ist, dass es eine Verwerfung beherbergt, die das Projekt durchschneidet und entweder vom Erikson Rükken ausgeht oder ein eigenes System bildet. Diese Verwerfung scheint mehrere Spalten geformt zu haben, wovon eine zur Entstehung des Vines Lake geführt hat. Darüber hinaus von großem Interesse sind die alten Minentätigkeiten am nördlichen Ende von Vines Lake, sowie weitere magnetische Anomalien, die dort identifiziert wurden. Dies ist eine exzellente Location für ein verstreutes Vorkommen.


Rohstoff-Spiegel: Was führte zur Akquisition Ihrer beiden Projekte und welche Strategie verfolgen Sie für die nächsten 12 Monate?

Paul Gill: Das Unternehmen startete 2008 mit Gold- und Kupfer-Projekten. Dann kam der große Crash und wir sahen uns nach neuen Industrien um. Damals erkannten wir das große Potenzial in Lithium und Seltenen Erden. Wir akquirierten das Projekt in Chile, da wir die Aussicht auf ein langfristiges Potenzial mit einem ganz Großen der Branche gleich nebenan sehr faszinierend fanden.

Nichtsdestotrotz sind in der Atacama Wüste einige große Herausforderungen, besonders hinsichtlich der Verfügbarkeit von Wasser und des chilenischen Genehmigungsprozesses, zu meistern. Momentan ist es so, dass SQM dort der führende Landeigentümer ist, weswegen wir unser Projektgebiet erst mal halten werden und SQM die Gegend weiterentwickeln lassen. Das mag zugegebenermaßen eine gewisse Zeit dauern.

Daneben warfen wir einen genaueren Blick auf den Lithium-Sektor als Ganzes, auf die Angebots- und Nachfrage-Situation, mögliche Gewinnspannen, die Verarbeitung und neue Technologien. Wir erkannten dabei recht schnell, dass zukünftig nicht die Förderung des Ausgangsmaterials, sondern die Verwendung desselben in neuen Technologien wie neuartigen Batterien besonders lukrativ sein wird. Wir erkannten, dass besonders zwei neuartige Technologien einige hohe Investitionssteigerungen in den kommenden Jahren erfahren werden. Eine davon ist der Bereich der Energiespeicherung in Fahrzeugen (Batterien, etc.) und der andere ist die Produktion von sauberer Energie.





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Wir arbeiteten mit Utility Solar in San Jose, Kalifornien zusammen, einem Unternehmen, das neue Komponenten für konzentrierte, solarthermische Energieerzeugung, entwickelt. Dabei wird Licht mittels Spiegeln auf einen zentralen Punkt gebündelt und Salz zwecks auf Dampf basierender Energie erhitzt. Derartige Projekte existieren bereits in Spanien und anderen Ländern. Es handelt sich dabei um neuartige Technologien, wobei wir uns bisher noch nicht zu Investitionen verpflichtet haben. Wir haben jedoch bereits eine Absichtserklärung mit dem Entwickler eines kabellosen Batterieladegeräts für Handys unterzeichnet.

Die Entwicklung des Prototyps wurde verschoben, weswegen wir uns diesen Bereich später nochmal genauer ansehen werden. Während wir uns über einige neue Technologien informierten, bestimmte Weichen zu Möglichkeiten der Zusammenarbeit gestellt haben und auf die Entwicklungen in Chile warten, erreichte uns eine sehr überraschende, zugleich aber sehr positive Nachricht aus British Columbia. Dort hatte nämlich ein chinesisches Unternehmen namens China Mineral Holdings in unser Nachbarprojekt Table Mountain, das von Hawthorne Gold betrieben wird, stark investiert. Genau auf solche Möglichkeiten müssen wir antworten.

Sollten wir in der Lage sein, auch auf unserem Projekt eine hochgradige Goldressource nachweisen zu können, so wären wir für diesen und ähnliche Investoren ebenfalls interessant. Deswegen hatten wir uns genau dieses Projekt bereits gleich zu Anfang gesichert, es liegt einfach in einer exzellenten Bergbau-Region. Die magnetischen Anomalien auf dem Vines Lake Projekt werden wir innerhalb unseres im Frühjahr 2011 startenden, nächsten Explorationsprogramms testen. Ähnliche magnetische Anomalien auf Table Mountain bilden dort die Grenzgräben von Goldmineralisierungen.

Rohstoff-Spiegel: In der Vergangenheit hatten Sie orstandspositionen bei mehreren erfolgreichen Rohstoff-Unternehmen inne. Könnten Sie uns bitte einen kurzen Überblick über Ihre Biographie geben?

Paul Gill: Im November 2003 wurde ich CEO und President von Norsemont-Mining. Zu diesem Zeitpunkt notierte die Aktie zwischen 5 und 10 kanadischen Cents. Nach der Ausarbeitung eines Businessplans zur Restrukturierung der Gesellschaft mittels eines neuen Managements, entwickelte sich das Unternehmen rasch zu einem Kupfer-Explorer und konnte 2004 mit Rio Tinto eine Optionsvereinbarung für das Constancia Projekt in Peru schließen.

Neue Direktoren und weitere Mitarbeiter wurden verpflichtet und das Projekt entwickelte sich rasch voran. Im Januar 2011 wurde Norsemont Mining letztendlich für 512 Millionen CAD von HudBay Minerals übernommen. Und das zu einem Aktienkurs von 4,50 CAD! Gleich zu Beginn meines Engagements bei Norsemont Mining konnten wir auch viele deutschsprachige Anleger als Investoren gewinnen,´die dann natürlich eine sehr gute Performance verbuchen konnten.

Zusätzlich arbeite ich als Director für Grenville Gold Corp., einer weiteren Gesellschaft mit Fokus auf hochgradige Kupfer- und Silber-Assets in Peru. Bei Grenville Gold Corp. handelt es sich um eine sehr gut strukturierte Gesellschaft mit zwei soliden Explorations-Projekten und einem starken Finanzpartner, der es uns erlaubt, große Explorationsund Entwicklungsprogramme durchzuführen. Mein Ziel ist eine Performance von 1.000%. Mit Norsemont konnten Anleger, die 2003 zu einem Preis von 5 Cents eingestiegen waren, eine Performance von 9.000% erreichen.


Rohstoff-Spiegel: Warum sollten Anleger gerade jetzt in Lomiko Metals investieren?

Paul Gill: Lomiko bietet eine gute Möglichkeit, vor allem mittels seines Vines Lake Projekts, eine Wertsteigerung zu erfahren. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt lediglich 3,5 Millionen CAD. Wir sind der Meinung, dass die Bohrziele, die wir auf Vines Lake identifiziert haben nur der Anfang sind. Weitere Erkundungstätigkeiten sowie erhöhte Explorationstätigkeiten werden den Unternehmenswert signifikant steigern. Dann hoffen wir mit Hilfe unserer 5 Millionen CAD Kreditlinie unsere Unternehmensstrategie als Brutstätte für gute Minenprojekte und neue, grüne Technologien, komplettieren zu können.

Wir besitzen die Projekte, das Management, die finanziellen Mittel, das richtige Marktumfeld und die Sondersituation, dass China Mineral Holdings in unsere Nachbarmine eingestiegen ist. Wir sind sehr danach bestrebt, das Maximum aus unseren Investitionen herauszuholen. Mit dem Erfolg von Norsemont, der ersten Gesellschaft, die ich gründete, sowie der Wieder- und Weiterentwicklung von Grenville Gold, die den Crash von 2008 mit intakten Assets überstand, denke ich, dass die Fähigkeiten des Managements auf die Probe gestellt, verbessert und geschärft wurden. 2011 wird ein gutes Jahr!


Dieses Intervier wurde im Rohstoff-Spiegel 04/2011 veröffentlicht.


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