Commodities Weekly: Marktkommentar
12.11.2010 | Frank Schallenberger (LBBW)
Strategie:
Die Zuspitzung der irischen Schuldenkrise hat in den letzten Tagen auch die Preise an den Rohstoffmärkten korrigieren lassen. Zudem hat der US-Dollar gegenüber dem Euro wieder etwas zulegen können, so dass einer der wichtigsten Treiber für den Preisaufschwung bei Commodities vorerst ausgefallen ist. Eine Fortsetzung der Konsolidierung in den nächsten Tagen ist in Anbetracht des weiterhin relativ hohen Niveaus vieler Rohstoffpreise nicht unwahrscheinlich. Auch die jüngsten Spekulationen über eine anstehende Zinserhöhung in China dürften die Rohstoffnotierungen in den nächsten Tagen tendenziell weiter unter Druck bringen.
Performance:
Die Rohstoffindizes kletterten im Verlauf dieser Woche auf neue Höchststände. Der DJUBS Spot Index markierte mit knapp 434 Punkten den höchsten Stand seit 27 Monaten. Der LBBW Top Ten Index näherte sich sogar bis auf 3 Punkte an sein Allzeithoch bei 117 Punkten an. Ebenfalls ein Allzeithoch markierte der LBBW Long Short Index mit gut 125 Punkten.
Energie:
Brent stieg im Wochenverlauf mit knapp 90 USD auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Dass dieses Niveau in nächster Zeit gehalten werden kann, ist sehr fraglich. Die unverändert hohen Lagerbestände, der stärkere US-Dollar und die zuletzt sehr verhaltenen chinesischen Ölimporte sprechen dafür, dass sich der Ölpreis in den nächsten Wochen auf einem deutlich tieferen Niveau einpendeln wird.
Edelmetalle:
Gold erreichte in dieser Woche mit 1.424 USD ein neues Allzeithoch und auch Silber setzte die Hausse fort, bis am Dienstag in der Spitze 29,33 USD je Feinunze bezahlt wurden. Zum Wochenabschluss tendieren die Edelmetalle mit 1385 USD und 26,80 USD jedoch schwächer. Aus markttechnischer und fundamentaler Sicht erscheint eine Fortsetzung der Korrektur durchaus gesund. Insbesondere bei Gold fiel die Investmentnachfrage zuletzt vergleichsweise gering aus.
Industriemetalle:
Der anhaltende Streik in der chilenischen Collahuasi-Mine, der drittgrößten Kupfermine der Welt, sowie verstärktes Investoreninteresse hat den Kupferpreis in der laufenden Handelswoche in luftige Höhen katapultiert. So markierte der Dreimonatskontrakt bei 8.966 USD/t zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch, womit selbst die 9.000 USD-Marke in greifbare Nähe gerückt ist. Aus fundamentaler Perspektive erscheinen die NE-Metallmärkte gleichwohl reif für eine Korrektur.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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