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Energie: Dollarschwäche sorgt für Aufwind

05.11.2010  |  Frank Schallenberger (LBBW)

Sechsmonatshoch bei Brent

Der Ölpreis hat in den letzten Tagen deutlich zugelegt und ein neues Sechsmonatshoch markiert. Auch das bisherige Jahreshoch, das Anfang Mai aufgestellt wurde, ist wieder in greifbare Nähe gerückt. Der Auslöser für den jüngsten Aufwärtsschub kam definitiv mit dem neuen Quantitative Easing Programm der Fed und der einher gehenden Dollarschwäche.

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Hohe Korrelation von Ölpreis und EURUSD

Zwischen der EURUSD-Entwicklung und dem Ölpreis war in den letzten Monaten ein sehr hoher Gleichlauf zu beobachten. Brent markierte Ende Mai bei rund 67 USD sein Jahrestief. Kurze Zeit später erreichte der Euro mit 1,20 EURUSD das niedrigste Niveau des Jahres. Seitdem hat der Ölpreis rund 20 USD oder 30% zugelegt. Gleichzeitig ist der Euro gegenüber dem US-Dollar um 22 Cents oder gut 18% gestiegen.

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Fundamentale Situation kaum verändert

Der neuerliche Anstieg des Ölpreises kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die fundamentale Situation momentan weiterhin gegen ein nachhaltig höheres Preisniveau spricht. Die Öllagerbestände in den USA haben auch in den letzten Wochen tendenziell weiter zugelegt. Aktuell liegen die Lagerbestände mit 368,2 Mio. Barrel um 32,2 Mio. Barrel oder fast um 10% über dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahres. Der 10-Jahresdurchschnitt wird bei den Lagerbeständen momentan sogar um 20% übertroffen. Solange bei den Lagerbeständen keine Trendwende zu erkennen ist, dürften Ölpreise über der Marke von 85 USD eher kurzfristiger Natur sein.

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Haben die Spekulanten ihr Pulver schon verschossen?

Auch von Seiten der Spekulanten sollten die Impulse für einen weiteren Preisanstieg begrenzt bleiben. Die Nettolongposition erreichte mit 166.000 Kontrakten zuletzt ein relativ hohes Niveau. In den vergangenen 12 Monaten kam der Aufbau weiterer Longpositionen bei rund 180.000 Kontrakten zum Erliegen. Sollte sich dieses Muster wiederholen, spricht auch dieser Einflussfaktor in den nächsten Wochen eher dafür, dass Brent wieder unter die Marke von 85 USD zurückfällt.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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