Energie: BRIC is back!
13.07.2010 | Frank Schallenberger (LBBW)
Weltwirtschaftswachstum nach oben revidiert
Der IWF hat in der abgelaufenen Woche seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum für das Jahr 2010 kräftig um 0,4 Prozentpunkte auf jetzt 4,6% angehoben. Die Ölnotierungen haben auf diesen höheren Konjunkturoptimismus mit deutlichen Aufschlägen reagiert. Brent hat sich damit wieder deutlich von der Marke von 70 USD lösen können und schwankte zuletzt um 75 USD. Bullishe Nachrichten kamen auch von der EIA. Demzufolge ermäßigten sich die US-Lagerbestände in der letzten Woche um 5,0 Mio. Barrel auf 358,2 Mio. Barrel. Diese Zahl sollte aufgrund wetterbedingter Probleme (Hurrikan Alex im Golf von Mexiko) bei Ölförderung und -transport allerdings nicht überbewertet werden.
Starkes Wachstum in den BRIC-Staaten
Vor allem die BRIC-Staaten dürften in Zukunft weiter als Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft fungieren. Für Russland korrigierte der IWF die Wachstumsprognose im laufenden Jahr um 0,3 Prozentpunkte nach oben, für China und Indien lag die Revision bei +0,5 bzw. +0,6 Prozentpunkten und die brasilianische Wachstumsrate wurde sogar um 1,6 Prozentpunkte heraufgesetzt. Neben der höheren IWF-Prognose kamen auch einmal mehr von der China Association of Automobile Manufacturers Nachrichten, die auf einen weiter steigenden Kraftstoffbedarf im Reich der Mitte hindeuten. Im Juni stieg der Autoabsatz um knapp 20% - seit Jahresbeginn liegt die Zahl der verkauften Autos damit um fast 50% höher als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
EIA erhöht Ölnachfrageprognose
Die EIA hat bereits vor der Revision der IWF-Zahlen ihre Prognose der Ölnachfrage leicht nach oben korrigiert. Bei einem Weltwirtschaftswachstum von 4,6% dürfte insbesondere die Prognose der OPEC (Ölnachfrage +1,1%) kaum noch zu halten sein. Aber auch EIA und IEA dürften mit ihren Schätzungen zu niedrig liegen. Bullishe Nachrichten in Form weiterer Prognoseanhebungen der weltweiten Ölnachfrage sind damit in den nächsten Wochen vorprogrammiert. Sie dürften sich aber erst dann in Form von steigenden Ölnotierungen niederschlagen, wenn die Lagerbestände am Ölmarkt nachhaltig zurückgehen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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