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Ölpreis auf 8-Wochenhoch

09.03.2010  |  Frank Schallenberger (LBBW)

Brent und Co. im Aufwärtstrend

Das Nordseeöl Brent hat den Sprung über die Marke von 80 USD geschafft und erreichte damit den höchsten Stand seit Mitte Januar. Zuletzt brachte der unverändert schwache Euro Unterstützung. Zudem keimte mit dem US-Arbeitsmarktbericht die Hoffnung auf, dass der Ölverbrauch in den USA in den nächsten Monaten mit einer verbesserten Konjunkturentwicklung auch wieder deutlicher anziehen könnte. In den USA wurden im Februar lediglich 36.000 Stellen abgebaut. Das waren deutlich weniger als erwartet, so dass die Konjunkturoptimisten Aufwind erhielten. Zuvor hatten bereits die US-Einzelhändler im Februar überraschend gute Geschäfte gemacht und damit signalisiert, dass die USVerbraucher mit ihrem Geld weniger zurückhaltend umgehen als zuletzt befürchtet. Schließlich trug der chinesische Ministerpräsident zur Beruhigung bei, der in einer Rede vor dem Volkskongress keine weiteren Einschnitte in die lockere Geldpolitik des Landes oder bei den Konjunkturspritzen andeutete.

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Schere zwischen Ölpreis und Dollar weitet sich aus

Nach dem starken Ölpreisanstieg der letzten Tage dürfte jedoch demnächst eine Korrektur anstehen. Denn die Abkoppelung des Ölpreis vom EURUSDWechselkurs mag zwar kurzfristig gelingen. Mittelfristig dürfte die Beziehung jedoch nicht so schnell außer Kraft gesetzt werden. Schon vor acht Wochen hat der Ölpreis sich nicht nachhaltig vom stärkeren Dollar lösen können. Auch jetzt spricht vieles dafür, dass die Schere zwischen Dollarkurs und Ölpreis sich zumindest wieder ein Stück weit schließt.

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US-Öllager weiter gut gefüllt

Von fundamentaler Seite aus sprechen die Lagerdaten ebenfalls dafür, dass der jüngste Anstieg beim Ölpreis in den nächsten Tagen gestoppt wird. Die Lagerbestände in den USA haben sich zuletzt fünf Mal in Folge erhöht. Aktuell liegen die Öllager auf einem Niveau von 341,6 Mio. Barrel. Dieser Wert liegt zwar knapp 4% unter dem Vorjahresstand. Dennoch bewegen sich die Öllager sehr deutlich über ihren mehrjährigen Durchschnittsniveaus. Da auch beim OPEC-Meeting am 17. März wohl kaum Signale in Bezug auf eine Verknappung des Ölangebots gesendet werden, dürfte der Ölpreis demnächst wieder unter die Marke von 80 USD zurückfallen. Auf Sicht von drei Monaten rechnen wir damit, dass die Notierungen für Brent auf ein Niveau von etwa 75 USD/Barrel nachgeben.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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