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Technische Situation bei Aluminium, Kupfer und Nickel

10.03.2009  |  Manfred Wolter

Aluminium kurz vor Zehn-Jahrestief

Mit dem jüngsten Zwischentief im Februar 2009 summierte sich der Kursverlust gegenüber dem Jahreshoch 2008 auf mehr als 60%, womit inzwischen extreme Proportionen erreicht sind. Nach über 2.000 USD Verlust lag das Low weniger als 10 USD vom Siebenjahrestief und rund 110 USD vom Zehnjahrestief entfernt. Während der letzten 15 Jahre wurden nur in vier Quartalen niedrigere Kurse bezahlt.

Andererseits gelang aus rein technischer Perspektive bisher nicht einmal ein ernsthafter Angriff auf den Widerstand aus fallenden Tops seit dem vergangenen Sommer. Da indikatorenseitig bisher Divergenzen überhaupt nicht entstehen konnten, muss jegliches “Bottom Fishing“ mit strikten Stops unterlegt werden. Während das Halten von Shorts aufgrund fehlender Stabilisierungszeichen technisch plausibel erscheint, lohnen neue Shorts mit Blick auf das erreichte absolute Niveau nur für Trader, die in Anbetracht des externen Schocks (ohne historische Vergleiche in den letzten Dekaden) mindestens auf ein neues historisches Kurstief setzen.

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Kupfer nutzt alte Hürden als Unterstützung

Der Kupferpreis kam mit einem Tief im vergangenen Dezember, das 69% unter dem Jahreshoch 2008 (9.000 USD) lag, zwar schärfer unter Druck als zum Beispiel Aluminium, hat aber im bisherigen Jahresverlauf 2009 kein weiteres Zwischentief ausgebildet und stemmt sich nun oberhalb des leicht fallenden historischen Kursbandes gegen die Last eines schwachen Umfelds. Zumindest auf Monatsbasis reagieren auch die Indikatoren inzwischen mit Erholung. Ein Wochenschlusskurs über 3.730 USD sollte erheblichen Raum in Richtung 4.700 USD öffnen. Aber die fallenden Tops seit dem vergangenen Sommer wurden ebenfalls bisher nicht attackiert. Auf der Unterseite droht bei einem Rückfall auf ein neues Zwischentief weitere Schwäche bis 2.550 USD.

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Nickel nach Zwischenerholung erneut unter Druck

Der Nickelpreis bildete im Gegensatz zu Aluminium und Kupfer bereits im Oktober 2008 ein Zwischentief bei knapp 9.200 USD aus, das nicht mehr signifikant unterschritten wurde. Die Gegenbewegung scheiterte bei gut 13.000 USD an den fallenden Tops auf Monatsbasis aus 2008 und inzwischen ist wieder fast das Unterstützungsniveau aus dem Oktober erreicht. Die fallenden Tops drücken nun schon bei knapp 10.900 USD. Bei einem Rutsch unter 9.000 USD lägen die nächsten größeren Unterstützungen erst bei 7.500 USD und gut 6.200 USD.

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Übersicht: Lagerbestände Energie & Metalle

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© Manfred Wolter
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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